Alle Orte, an denen ich kurz oder lang gelebt habe, hinterließen eine emotionale Wärme in meinem Herzen. Alle, bis auf diesen Ort. Die Peiner mögen vielleicht bei diesen Worten rot anlaufen und mit Steinen nach mir werfen wollen. Es tut mir leid, wenn sie jemand persönlich angegriffen fühlt. Es ist schlicht mein persönlicher Eindruck. Und der ist natürlich immer subjektiv.
Vielleicht kann mich der Leser eher verstehen, wenn er die Tristesse folgender Bilder spürt. Unter der benachbarten Nicht-Peinern kursiert übrigens der Spruch: „Wer ist gern Peiner? Keiner!“ Warum wohl?
Sei es der Sonnenaufgang zwischen den Schornsteinen irgendwo im Ruhrgebiet, der die aufsteigenden Dampfschwaden in ein Goldlicht eintaucht, oder ein Regenbogen am Horizont, durch den die Autobahn verschwindet. Jeder kennt solch einen oder ähnlichen Anblick, der auch bei den fotografisch wenig versierten, sei es für einige Sekunden, unsere Alltagssorgen vergessen und uns innehalten lässt. Menschen in den Vororten und auf dem Land erfreuen sich wahrscheinlich öfter solcher Naturschauspiele, aber auch bei den Stadtbewohnern in ihrer brüsken Urbanität durchbricht dann und wann ein Sonnenstrahl und lässt die Umgebung buchstäblich im richtigen Lichtwinkel erstrahlen. Vielleicht übertreibe ich ein bisschen. Nicht jede Stadt ist so trist, wie beschrieben, nicht jede Stadt ist eine öde, technokrate Industrielandschaft. Doch ein Körnchen Wahrheit ist da natürlich schon drin. Auf dem Land hat man einfach öfter Gelegenheiten, Natur in ihrer poetischen Form zu erleben.
Als ehemaliger Stadtmensch kenne ich beides. Seit knapp drei Jahren wohne ich auf dem Land und erlebe solche Augenblicke entsprechend öfter. Zwischen Frühling und Spätherbst bin ich auf meinem 17 km langen Arbeitsweg, wenn es das Wetter zulässt, mit dem Rad unterwegs, natürlich immer mit meiner Kamera. Nachfolgend einige fotografische Momente, die mich zu diesem Blogbeitrag inspirierten.
Generationen von Historikern rätselten um den Austragungsort der Varusschlacht . Es gab mehrere Theorien, die die Varusschlacht sogar in der Nähe von Frankfurt oder Mainz sahen. Noch Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Ort der Schlacht im Teutoburgerwald bei Detmold vermutet. Bis heute zeugt davon das berühmte Hermannsdenkmal, einst die größte Statue der Welt.
Erst Ende der 1980er Jahre fand der kürzlich verstorbene britische Major und Hobbyarchäologe Tony Clunn bei der Begehung mit einem Metalldetektor in der Nähe von Kalkriese mehrere römische Münzen und Schleuderbleie. Die Funde erregten das Interesse der Wissenschaftsgemeinde. Systematische Ausgrabungen bestätigten den Fundort als den wahrscheinlichsten Austragungsort der Varusschlacht.
Seitdem werden alle zwei Jahre sogenannte „Römertage“ auf dem als Fleilichtmuseum gestalteten Gelände abgehalten. Mit Menschen in römischer und germanischer Kluft, römischem Zeltlager, Militärschau und Essen aus damaliger Zeit. Zum zweitausendjährigen Jubiläum der Schlacht gab es eine große Veranstaltung mit nachgespieltem Schlachtablauf, begleitet von lokalen und überregionalen Medien.
Das Rätsel der Varusschlacht – Archäologen auf der Spur der verlorenen Legionen
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