Die elektronische Bildaufzeichnung wurde in den 1960er Jahren entwickelt und patentiert. Die CCD’s kamen in der ersten Hälfte 1970er Jahren auf den Markt, 1991 brachte Kodak die erste Spiegelreflexkamera, die DCS 100 in den Handel – ein 1,3-Megapixel-Modell für stattliche 20.000$ bis 25.000$!!! Die Kamera richtete sich an Fotoreporter. Für Normalsterbliche war sie schlicht und einfach zu teuer. Ab der zweiten Hälfte der 1990er Jahre wurden digitale Spiegelreflexkameras besser, preislich attraktiver und fanden so allmählich Einzug in die Profifotografie. Der Normalverbraucher schoss weiterhin analog.
Im Einzelhandel erschienen Digitalkameras gefühlt ab dem Jahr 1997/98. Ich weiß noch ganz genau, dass ich mir eine kompakte Digitalkamera (eine Casio QV-100 oder vergleichbar) für etwa 250 D-Mark bei Mediamarkt kaufen wollte. Sie hatte eine Auflösung von 640×480 Bildpunkten. Schon damals entwickelte sich der Digitalkameramarkt rasant und 250 Mark waren für mich sehr viel Geld für eine selbst für damalige Verhältnisse geringe Auflösung. Die Idee der digitalen Fotografie ließ mich jedoch nicht los. Amazon und Produktrezensionen befanden sich an der Jahrtausendschwelle noch in der Entstehung, und so durchforstete ich den lokalen Media- und Makromarkt auf der Suche nach neuen, günstigen Modellen, bis ich ein Angebot sah, das mich nicht mehr los ließ: die Olympus Camedia C-1000 L für, wenn mich mein Erinnerungsvermögen nicht täuscht, 699 D-Mark. Aus der heutigen Perspektive weiß ich nicht mehr, ob das die richtige Entscheidung war, dafür meine richtige Spiegelreflexkamera, die analoge Minolta Dynax 500si zu verkaufen. Jedenfalls tat ich es, um das nötige Kleingeld für die neue Kamera zu bekommen.
Nun hielt ich dieses Wunderwerk der Technik, verpackt in ein schickes, futuristisch anmutendes Gehäuse in den Händen. Meine erste Digitalkamera – ein im Konsumerbereich fast professionelles Gerät. Eines der ersten Motive war eine Fruchtschale. Ich visierte die Früchte an, der eingebaute Blitz klappte auf und einen Bruchteil der Sekunde später war das Bild „im Kasten“. Man konnte es sich gleich am Bildschirm ansehen oder auf den Computer übertragen. Ein unbeschreibliches Gefühl in Zeiten, wo der Analogfilm noch den Markt dominierte.
Die Camedia C-1000 L ließ keine manuellen Einstellmöglichkeiten zu, machte dennoch für das damalige Verständnis sehr gute Fotos. In ihrer Bauart handelte es sich um die erste Bridgekamera überhaupt, auch wenn die Bildqualität sich nicht mit der von durchschnittlichen modernen Smartphones messen kann. Der automatische Weißabgleich der C-1000 L war grässlich. Motive mit weißen Elementen waren hoffnungslos überbelichtet, ebenso mit dem internen Blitz aufgehellte Gesichter im Dunkeln. Dieses Problem, wenn CCD-Pixel überschüssige Ladung an benachbarte Pixel abgaben und sehr helle Bildbereiche fast weiß darstellten, war für alle damaligen Digitalkameras vorherrschend.
Ein weiteres Problem war die Stromversorgung. Hielt damals noch eine analoge Kamera mit Zoomobjektiv, eingebautem Blitz, Filmtransport etc. noch mehrere Wochen durch, war die Energie der vier Mignonakkus der C-1000 L nach ca. 50 Aufnahmen erschöpft. Die Digitalkameras der ersten, zweiten Generation waren wahre Stromfresser. Damals ein beinahe unlösbares Problem. Ich hatte immer einen Satz Ersatzakkus in meiner Fototasche. Für Aufnahmen zu Hause kaufte ich mir eine externe Stromversorgung.
Trotz der vielen Probleme, die Digitalfotografie anfangs mit sich brachte, hatte sie zwei entscheidende Vorteile gegenüber dem Analogfilm: die Ergebnisse ließen sich sofort begutachten und es entstanden nach dem Kauf der Kamera selbst keine weiteren Anschaffungskosten.
Meine zweite Digitalkamera wurde auch eine Olympus. Deutlich kleiner als die C-1000 L, mit mehr Auflösung und mehr Batterielaufzeit und ganz besonders: mit manuellen Einstellmöglichkeiten der Blende, Belichtungszeit und des ISO-Wertes. Beinahe eine DSLR in Form einer Kompaktkamera. Es war eine Olympus Camedia C-2020z. Sie wurde zu meinem treuen Begleiter über mehrere Jahre. Das Vorhandensein eines Filterschraubgewindes am Schaft des eingebauten Zoomobjektivs machte die Kamera für den Einsatz in der Astrofotografie tauglich. Mit dieser Kamera machte ich bislang meine besten astrofotografischen Erfahrungen.
Dennoch blieb der Markt der Digitalkameras nicht stehen. Auch wenn ich mit der C-2020z ganz zufrieden war, verspürte ich dennoch den Wunsch nach einer richtigen DSLR. Anfang der 2000er noch nicht für jede Brieftasche, änderte sich dies zunehmend Jahr für Jahr.
Im Jahr 2006 war es dann soweit. Gewisse finanzielle Schwierigkeiten ließen mir damals nicht viel Spielraum zu, um groß zwischen Marken und Modellen zu wählen. Das „beste billigste“ Modell war eine Nikon D50, damals im Angebot für ca. 500 Euro. So landete ich bei Nikon und halte bis heute der Marke Treue.
Endlich hielt ich eine vollwertige DSLR in den Händen – eine schwere, aber gut in den Händen liegende Kamera, mit einer professionell anmutenden Haptik und Akustik wie aus den alten „Analogzeiten“. Bereits in der zweiten Hälfte 2006 war die Nikon D50 ein Auslaufmodel. Dennoch bildeten die 6 MP scharf ab bei einem für die damaligen Verhältnisse großen Dynamikbereich. Die Kamera lieferte satte, lebendige Bilder und davon Hunderte mit einer einzigen Akkuladung. Die D50 wurde über Jahre zu meinem ständigen Begleiter.
Jahrelang betrieb ich die D50 mit dem Kit-Objektiv. Ausgestattet war die D50 mit dem robusten AF-S DX Zoom-Nikkor 18-55mm. Nicht besonders lichtstark, aber scharf und leicht. Halt ein Immerdrauf-Allrounder für den Amateurfotografen. Zum Geburtstag bekam ich ein gebrauchtes 70-300-mm Telezoom geschenkt. Leider mit einem mächtigen Backfokus. Vor dem nächsten und bisher letzten Systemwechsel betrieb ich die Nikon D50 mit einer lichtstarken 1:1,8 35 mm Festbrennweite, die aus der Kamera das Maximum an Bildqualität herausholte.
Meine aktuelle Kamera ist die Nikon D7000 – eine 16 Megapixel semiprofessionelle DSLR mit vier Wechselobjektiven, externem Systemblitz und vielem weiteren Zubehör. Dass sie durch eine neue, bessere ersetzt wird, ist klar. Es ist nur eine Frage der Zeit. Und diese bleibt ja bekanntlich nicht stehen.
Während ich diesen Artikel arbeitete, bereicherte ich meine Sammlung mit einem weiteren Schätzchen – einer Fujifilm X100T . Ich hätte nie gedacht, dass ich von einer DSLR zu einer Kompaktkamera abkehren würde. Aber so harmlos diese kleine Retrokamera auszusehen mag, sie hat es in sich. Lesen Sie dazu einfach das entsprechende Review.
Fotografie: Von der Camera obscura bis zur Digitalkamera
Price: EUR 11,22
(2 customer reviews)
8 used & new available from EUR 1,76
Der Mensch sucht immer nach Perfektion. Während Bildhauer, die an den Ufern des Nils wohnten, vor 3.500 Jahren beinahe lebensechte Statuen anfertigen konnten, tat man es sich in der Malerei schwerer. Die alten Griechen und später die Römer erreichten mit ihren Plastiken die Vollkommenheit der Form: die Körperhaltung, der Gesichtsausdruck, jeder Muskel ihrer in Marmor gehauenen Statuen schien wie einst lebendig in Stein erstarrt.
Wenn man die Bildhauerei der Helenen und der Römer mit Ausgezeichnet benoten würde, hätte ihre Malerei höchstens ein Ausreichend bekommen. Ein Ausreichend minus. Jahrhunderte lang änderte sich nichts daran. Von den Dunklen Zeiten und dem Mittelalter ganz zu schweigen. Erst in der Renaissance griff man die in der Antike erstrebten Ideale nach Ästhetik wieder auf und versuchte, sie in Kunst umzusetzen. Mit Studien, den Mitteln der Wissenschaft und der Methodik. Als Vorreiter der wissenschaftsbasierten Kunst gilt Leonardo Da Vinci. Er war der erste, der die Malerei mit Hilfe von mathematischen Mitteln anging. Er war der erste, der die Perspektive anwendete und in seiner Proportionsstudie bei dem berühmten Vitruvianischen Menschen den Bezug zwischen den Körperproportionen und dem Goldenen Schnitt herstellte. Er sezierte Leichen und studierte Muskelfasern, um die Körperhaltung, ihre Bewegungen, die Gestik möglichst realitätsnah malerisch festzuhalten.
All das erforderte nicht nur Wissen, sondern auch Können. Malerei blieb lange eine Kunstform, die besondere Fertigkeiten voraussetzte und nur ganz wenigen vorbehalten war. Außerdem dauerte die Entstehung eines Gemäldes meist mehrere Monate. Die Suche nach anderen Mitteln, das Gesehene, das Erlebte in Bildern festzuhalten und sowohl schnell als auch günstig zu reproduzieren, ging weiter.
Der Weg von der Malerei zur Fotografie war fließend. Den ersten Meilenstein dahin setzte die Erfindung bzw. die praktische Anwendung der Lochkamera und der Camera Obscura . Bei der Lochkamera, der der simpelsten aller Kameras, wird durch ein kleines Loch Licht in das Innere einer lichtdichten Box projiziert und auf der gegenüber liegenden Seite bzw. auf der Mattscheibe ein spiegelverkehrtes Bild erzeugt. Bei der Camera Obscura steckt im Loch eine kleine Sammellinse, die die Lichtstärke und den Kontrast etwas erhöht. Im 17. Jahrhundert benutzten viele Maler die Camera Obscura als Zeichenhilfe. Insbesondere beim Malen von Stadtansichten mit vielen komplexen Gebäudeformen und der richtigen Darstellung der Perspektive leistete Camera Obscura eine gute Hilfe.
Der weitere Meilenstein auf dem Weg zur Fotografie war die Erfindung des Silhouettierstuhls und des nach dem ähnlichen Prinzip basierten Physionotrace. Mit beiden Geräten war selbst ein laienhafter Maler in der Lage, ein Profilporträt von einem Menschen in kurzer Zeit anzufertigen. Ende des 17. Jahrhunderts und Anfang des 18. Jahrhunderts erfreuten sich die Silhouettenbilder wegen des einfachen, preiswerten Herstellungsverfahrens großer Beliebtheit.
Die ersten Schritte zur Entwicklung des Kameraprinzips waren getan. Nun musste ein Weg gefunden werden, das eingefangene Licht festzuhalten, ohne von Hand nachhelfen zu müssen. Bereits seit dem Mittelalter war der Naturselbstdruck bekannt, ein Verfahren, bei dem insbesondere Botaniker und Zoologen Blätter von Pflanzen, Insektenflügeln und ähnliche Oberflächen durch Auftragen von Farbe hochauflösend abbilden konnten. Im
Jahr 1834 experimentierte der britische Naturwissenschaftler William Henry Fox Talbot mit verschiedenen Lösungen von Kochsalz und Silbernitrat und entdeckte, dass sie lichtempfindlich waren. Er präparierte normales Schreibpapier mit der Lösung, legte lichtundurchlässige Objekte darauf und setzte sie der Sonne aus. Die Bereiche von Papier, die direkter Sonne ausgesetzt waren, verfärbten sich dunkel. Die verschatteten blieben hell. Die so entstandene Fotogramme nannte Talbot fotogenische Zeichnungen (englisch: Photogenic drawings). Die Methode wurde auch Salzdruck und das fotografische Verfahren nach seinem Entdecker Talbotypie genannt. Das hier entwickelte Prinzip des Negativ-Positiv-Verfahrens blieb bis in die heutige Zeit in der analogen Fotografie bestehen.
Neben der bis heute benutzten chemischen Fotografie, die eine Weiterentwicklung von Talbotypie ist, gab es mehrere patentierte Verfahren, fotografische Abbildungen zu erzeugen.
Knapp 10 Jahre vor der Erfindung Talbots, erarbeitete der Franzose Joseph Nicéphore Niépce 1826 ein Verfahren, mit Hilfe von lichtempfindlichem Asphalt durch eine Camera obscura dauerhaft ein Foto zu belichten. Vermutlich handelt es sich bei der Aufnahme um das erste historische Foto überhaupt. Niépce nannte das Verfahren Heliografie, abgeleitet von dem griechischen Wort für die Sonne hélios.
Ein Positiv-Verfahren, genannt nach dem französischen Maler Louis Jacques Mandé Daguerre. Daguerreotypie war von Anfang an ein ausgereiftes System mit einer sehr guten Abbildungsqualität. Bei der Daguerreotypie wurden Silberplatten oder versilberte Kupferplatten durch Einwirkung von Joddampf lichtempfindlich gemacht. Entwickelt wurde mit Quecksilberdämpfen, fixiert mit Zyankali-Lösung. Nachteile des Verfahrens waren entsprechende Gesundheitsrisiken, spiegelverkehrte Abbildung und hohe Kosten.
In Kochsalz und Silbernitrat durchtränkte und so lichtempfindlich gemachte Papier. Entwickelt vom englischen Naturwissenschaftler William Henry Fox Talbot. Die Talbotypie setzte sich gegen alle anderen Verfahren durch und wurde mit der Zeit zur verbreitendsten Technik in der analogen Fotografie bis heute.
Vom englischen Naturwissenschaftler und Astronomen John Herschel entwickeltes fotografisches Edeldruckverfahren. Dabei wurde saugfähiges Papier durch Baden in einer Kaliumferricyanid- und Ferriammoniumcitrat-Lösung lichtempfindlich gemacht. Belichtet wurde durch einen Schatten werfenden Gegenstand. Es entstand so ein Negativ. Ein Positivabzug wurde durch nach dem gleichen Muster verlaufende Kontaktkopie gewonnen. In der Fotografie konnte sich die Cyanotypie nicht durchsetzen. Verbreitung fand das Verfahren jedoch in der Reproduktion von technischen Zeichnungen. Es war in Verwendung bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts.
Ambrotypie war ein fotografisches Verfahren, bei dem eine iod- und bromsilberhaltige Kollodiumschicht auf Glas aufgetragen und belichtet wurde. Das so entstandene Negativ erschien vor einem dunklen Hintergrund als Positiv. Die Abzüge waren Unikate und konnten mit dieser Technik nicht vervielfältigt werden.
Die Belichtung geschah auf eine iod- und bromsilberhaltige Kollodiumschicht wie bei Ambrotypie. Statt Glas wurde die lichtempfindliche Schicht auf eine Eisen- bzw. Alluminiumplatte aufgetragen. Durch die Automatisierung des Entwicklungsprozesses konnten die Kosten einer Fotografie erheblich gesenkt werden. Die Ferrotypie war ein kostengünstiges und ausgereiftes Verfahren. Dadurch sowie dank seiner hohen Bildqualität konnte das Verfahren rund 100 Jahre sich auf dem Markt behaupten.
Ein recht aufwendiges Verfahren, bei dem man kurz vor der Aufnahme eine Lösung von Kollodiumwolle und Iod- und Bromsalzen in Ethanol und Ether präparieren musste. Danach wurde die gallertartige Masse in eine Lösung Silbernitrat gebracht. Noch feucht musste die präparierte fotografische Platte belichtet und gleich entwickelt werden. Das Verfahren lieferte gute Bildergebnisse und wurde zum praxistauglicheren Gelatine-Trockenplatten weiterentwickelt.
Die Gelatine-Trockenplatten wurden aus einer Kaliumbromidlösung mit Gelatine hergestellt, der man Silbernitrat hinzugab. Nach dem Abkochen erstarrte die Gelatine zu Emulsion, die man auf Glasplatten und später auf Zelluloid auftrug. Die fertigen Gelatine-Trockenplatten waren deutlich haltbarer als die Kollodium-Nassplatte und waren erheblich lichtempfindlicher.
Bei der Pannotypie wurde eine jod- und bromsilberhaltige Kollodiumschicht vom Glasnegativ auf ein schwarzes Wachstuch übertragen. Dabei erschien das Negativ vor einem dunklen Hintergrund als Positiv. Nachteil des Verfahrend war, dass das Bild mit der Zeit austrocknete und rissig wurde.
Wothlytypie war ein Edeldruck-Verfahren, das eine Fotoemulsion aus einer Uran-Kollodium-Schicht enthielt. Nach der Belichtung wurde die Aufnahme direkt sichtbar und musste nicht entwickelt werden. Wegen der Radioaktivität des verwendeten Urans war die Wothlytypie sehr gefährlich. Man wusste zu der Zeit noch nichts um die Gefährlichkeit der Radioaktivität, erkannte aber, dass Fotografen an Nierenentzündung und Gastritis erkrankten, der sogenannten „Photographenkrankheit“. Der Erfinder der Wothlytypie Jacob Wothly starb selbst mit 50 Jahren. Ob die Strahlenkrankheit seinen frühen Tod forderte, lässt sich nicht mehr sagen.
Ein weiterer Meilenstein in der Fotografie war die Entwicklung des Rollfilms. Zunächst aus Papier für die erste Rollfilmkamera überhaupt, die Kodak Nr. 1. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Rollfilm aus Zelluloid entwickelt. Das Kleinbildformat und die Ära der Kompaktkameras waren geboren. Wenn der Fotograf im 19. Jahrhundert noch einen riesen Kasten, ein schweres Dreibein und, abhängig vom fotografischen Verfahren, ein Fotolabor mit sich führen musste, konnte eine Kleinbildkamera überall hin mitgenommen werden. Fotografie war nun nicht nur wenigen Berufsfotografen und Künstlern vorbehalten, sondern wurde zum Hobby vieler Bürger. Sie konnte auf Reisen mitgenommen werden und spontane Schnappschüsse waren damit plötzlich möglich.
Alle in diesem Beitrag verwendeten Bilder sind gemeinfrei, weil ihr Schutzrecht abgelauf ist. Heruntergeladen wurden die Fotografien von Wiki Commons .
Die Geschichte der Fotografie: In über 1500 Bildern
Price: EUR 39,95
(5 customer reviews)
39 used & new available from EUR 29,98
Mein fotografischer Werdegang begann 1984 mit einer der beliebtesten sowjetischen Kompaktkamera Smena-8M (Смена-8М), einer einfachen, völlig manuell zu bedienenden Sucherkamera. Die 35-mm-Kleinbildkamera des Leningrader Werks Lomo hatte einen einfacher Sucher und jede Einstellung von der Blende, Belichtungszeit bis zum Fokus musste von Hand eingestellt werden. Das machte die Fotografie für einen zwölfjährigen Jungen zu einer Glückssache. Gerade diese Einstellungsfreiheit gepaart mit mäßiger Abbilldungsqualität machen die Kamera bei den heutigen Lomografen so beliebt.
Smena-8M besaß keinen automatischen Filmtransport. Nach jedem Knips musste der Film mit einem Rädchen oben rechts am Gehäuse mit Daumen fortbewegt werden, bis das Bildzählwerk umgesprungen war. Je nachdem wie der Film eingelegt war, was natürlich auch manuell in Dunkelheit bzw. bei Rotlicht geschah, tat einem schon mal der Daumen weh, wenn der Filmtransport etwas schwergängig war. Dementsprechend sind mir nicht viele erfolgreiche Fotos damit gelungen.
War der Film zu Ende, musste er zurückgespult (zurückgedreht!), aus der Kamera entnommen und auf die Entwicklerspirale eingefädelt werden. Dann kam die Spirale in die Dose mit der Entwicklungsflüssigkeit und Fixierung. Nach der Entwicklung wurde der Film auf die Wäscheleine zum Trocknen aufgehängt. In der Regel beschränkte sich die Ausbeute auf ein paar richtig belichtete Bilder.
Die gelungenen Schnappschüsse mussten natürlich aufs Papier. Dafür kam der Vergrößerer zum Einsatz, ein UPA-510 (УПА-510), der Meistverbreitete unter den sowjetischen Hobbyfotografen der 1980er und der Günstigste, den man damals kriegen konnte. Die Belichtungszeit ließ sich am Vergrößerer nicht einstellen. Er hatte lediglich einen Ein-/Ausschalter. Wie eine Nachttischlampe. Man knipste nach Gefühl den Schalter kurz hintereinander ein und aus und legte das belichtete Fotopapier anschließend in die Wanne mit der Entwicklungslösung hinein, sah dabei zu, wie sich plötzlich die Konturen abzuzeichnen begannen, immer kräftiger und klarer wurden. Ein unbeschreibliches, magisches Gefühl. In tiefroter Stille, umgeben von säuberlich in Stapeln gelegtem Fotopapier, den durchdringenden Chemikaliengeruch in der Nase.
Nach dem Fixieren und Auswaschen wurden die nassen Abzüge zum Trocknen aufgehängt. Alles in allem ein langwieriger Prozess für ein paar einigermaßen gelungene Abzüge in Lomoqualität. Selbstverständlich nur in Schwarzweiß. Farbfotografie war für mich ein Buch hinter sieben Siegeln und für meinen Taschengeldetat unbezahlbar.
1987 bekam ich von irgendjemand eine FED-3 (ФЭД-3) geschenkt. Eine professionell anmutende Messsucherkamera mit Schnellspannhebel und vielen weiteren Einstellmöglichkeiten. Oder war es ein vergleichbarer Zenit? Ich weiß es leider nicht mehr genau. Mit der beginnenden Pubertät wich die Fotografie kurzfristig anderen Interessen. Als wir 1988 nach Deutschland gingen, musste ich mein weniges Hab und Gut zurück lassen. Zu Weihnachen schenkten mir meine Eltern deshalb eine Kamera, eine Kompaktsucherkamera von Brown mit einem schicken roten Plastikgehäuse. Es war eine einfache Sucherkamera mit Festbrennweite, aber einem Autofokus, automatischem Filmvor- und Rücktransport und eingebautem Blitz. Nach dem kinderleichten Einlegen des Films (endlich Farbe!), brauchte man nur draufhalten und abdrücken. Fast jeder Schuss saß. Ein Traum! Um die Entwicklung, wie in Westdeutschland üblich, kümmerte sich ein Fotolabor.
Ein paar Jahre später legte ich mir noch eine einfache Polaroid zu, da manche Situationen sofort ein Bild verlangten. Es war natürlich keine ernstzunehmende Kamera, eher für situationsbedingte Schnappschüsse geeignet. Die Wiederentdeckung der Fotografie begann für mich Mitte der 1990er Jahre mit meiner ersten Spiegelreflexkamera, der Minolta Dynax 500si . Bestückt war die SLR mit einem, wenn mich nicht alles täuscht, Tokina 28-210-mm-Objektiv. Ein perfekter Riesenzoom für die damaligen analogen Zeiten, als die etwaigen Bildfehler auf 10×15-Abzügen nicht gleich auffielen und alles, was zählte, war: je größer der Zoombereich, desto besser. Mit der Dynax unternahm ich auch meine ersten astrofotografischen Schritte, als ich um das Jahr 2000 rum mir ein Teleskop kaufte. Sie scheiterten alle kläglich.
Die Möglichkeiten der digitalen Fotografie reizten mich von Anfang an. Als die ersten Digitalkameras im Handel erschienen, wollte ich sofort eine haben. Trotz der recht schlechten Abbildungsqualität in VGA-Auflösung. Meine erste Digitalkamera wurde die Olympus Camedia C-1000L, eine Bridgekamera mit nur 0,85 Megapixel Auflösung. Trotz ihrer eingeschränkter manueller Einstellmöglichkeiten, der geringen Batterielaufzeit, der empfindlichen und sehr kleinen vom Volumen SmartMedia-Speicherkarten habe ich diese Kamera geliebt. Geliebt deshalb, weil sie trotz ihrer geringen Auflösung im Vergleich zu Kameras anderer Hersteller damals eine recht ordentliche Bildqualität lieferte, robust war, ein Filterschraubgewinde hatte und vor allem, weil sie durch die digitale Bildverarbeitung eine uneingeschränkte Freiheit bot, draufloszuknipsen.
Von da an setzte sich der Siegeszug der digitalen Fotografie nicht nur in meinen vier Wänden durch. Es folgten in meinem Arsenal noch eine Olympus 2020z, eine Nikon D50 , eine Sony DSC-T7 bis zur aktuell Nikon D7000 … und natürlich etliche Fotohandys .
Zenit.: Die Geschichte der russischen Spiegelreflex-Prismensucherkamera mit M 39-Objektivanschluß.
Price: EUR 34,90
(0 customer reviews)
3 used & new available from EUR 34,90