Wir gehörten wohl zu der ersten Touristenwelle, die nach dem Zusammenbruch der Ostblockstaaten Kroatien für sich entdeckte. Die Serpentinstraßen füllten überwiegend heimische rauchende Yugos und Ladas, durchmischt von westlichen Marken der Touristen. Temperatur im Inneren des Autos bis zu 60 °C! Damals hatten nur Luxusmarken eine Klimaanlage. Entlang der Straße dominierte die Landschaft eine steinige Felswand zur einen und das unendlich weite azurblaue Meer zur anderen Seite. Ich sah das Mittelmeer zum ersten Mal. Das war das Jahr 1990. Nichts deutete auf einen bevorstehenden Bürgerkrieg hin.
Mit ihrer italienischen Vergangenheit bietet die Städtearchitektur der adriatischen Küste ein ganz besonderes Flair. Während Istrien noch relativ flach und hügelig ist, wird die Landschaft weiter südlich immer felsiger, bergiger, dramatischer. Auch wenn die Deutschen mit Abstand die größte Touristengruppe darstellen, konnte Kroatien dieses Negativimage wie Mallorca und Bulgarien glücklicherweise nicht erringen. Vielmehr steht das Land für Entspannung, insbesondere für Paare und Familien. Disko-Lärm und Getöse sind fernab von größeren Orten eher selten. Liebhaber der Freikörperkultur, die in Kroatien eine lange Tradition hat, finden entlang der Küste viele geschlossene Ressorts.
Bei unserer ersten Kroatienreise übernachteten wir im Zelt am Campingplatz. Sanitärstandards waren im Stil des Spätkommunismus der 1980er, aber es war ok. Seitdem hat sich natürlich Vieles verändert. Der Standard der Campingplätze wurde an das westliche Niveau angepasst und moderne Urlaubsressorts sprießen aus dem Boden. Kein Wunder, denn der Tourismus ist ein nicht unbedeutender Teil der kroatischen Wirtschaft. Wer Abgeschiedenheit mag, kann sich ein schönes und meist günstiges Ferienhaus mieten. Meine persönliche Empfehlung ist jedoch ein Mobilheim in Kroatien .
Während ein Ferienhaus meist vom Eigentümer selbst in Nicht-Touristen-Saison bewohnt wird und man entsprechende Spuren sieht, ist ein Mobilheim eigens für Daueraufenthalt von Touristen konzipiert. Solche Mobilheime stehen in der Regel auf größeren Campingplätzen. Sie sehen wie rustikale Holzblöckhüten in Fertigbauweise aus und bestehen nicht selten aus mehreren Schlafräumen. Sind selbstverständlich möbliert, haben eine Küchenzeile und Sanitäreinrichtungen. Mobilheime heißen sie übrigens deswegen, weil sie vom Werk aus zusammengebaut ankommen. Auch nachträglich können sie auf dem Campingplatz bewegt werden.
Als Mitglied der EU genießen Sie unbegrenzte Grenzüberquerung, auch wenn Kroatien den Schengen Acquis nur teilweise anwendet . Sie brauchen keinen Reisepass, sondern einen ganz gewöhnlichen Ausweis. Achten Sie jedoch darauf, dass der Ausweis gültig ist. Eine Ausweispflicht gehört auch für Kleinkinder. Mir ist ein Fall aus meinem persönlichen Kreis bekannt, wo eine Familie an der Grenze schlichtweg nicht durchgelassen wurde, weil die Kleinen keinen Kinderreisepass hatten.
Preise bewegen sich in kroatischen Touristenregionen im Vergleich zu anderen osteuropäischen Ländern im oberen Segment. Das heißt, sie sind höher als beispielsweise in Bulgarien , entsprechen ungefähr denen in Tschechien , sind aber niedriger als in Deutschland. Eine Pizza kriegen Sie ab 4 Euro, ein Bier (0,5 l) ab 2 Euro. Das gilt jedoch nicht für Produkte in Lebensmittelläden. Die Preise dort entsprechen ungefähr denen in Deutschland oder liegen gar leicht darüber. Vorsicht ist bei Alkohol geboten! Ähnlich wie in Deutschland gilt in Kroatien eine Promillegrenze von 0,5. Für Fahrer bis 21 Jahre gelten jedoch 0,0 Promille.
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Von den ehemaligen eigenständigen Ostblockstaaten in der EU soll Tschechien das am meisten entwickelte sein. Und in der Tat: Wenn man von der deutschen A17 in die tschechische Dalnice D8 reinfährt, hat man das Gefühl, in Italien zu sein: Berge, saubere Beschilderung mit weißer Schrift auf grünem Hintergrund, sehr guter Straßenbelag und relativ wenig Verkehr. Die Tschechen lassen sich ihre Autobahnen was kosten. Entrichtet wird die Gebühr über Vignetten. In unserem Fall mit einer Monatsvignette für 440 CZK (umgerechnet ca. 18,50 Euro).
Sobald man jedoch die Autobahn verlässt, landet man oft auf kurvenreichen, schäbigen Landstraßen, die durch alte Dörfer führen, denen man noch deutlich die habsburgische Zeit ansieht. Richtig große Schlaglöcher sind zwar mit dem Verkehrszeichen „Beschädigte Fahrbahn“ gekennzeichnet, vor denen sollte man aber oft fast bis auf Schrittgeschwindigkeit abbremsen, da an diesen Stellen die Fahrbahn RICHTIG beschädigt ist. Viele Häuser, Villen, Kirchen sind wahrscheinlich zuletzt in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen renoviert worden. Dadurch ergibt sich ein ganz besonderes Flair, das mein Fotografenherz höher schlagen ließ.
Unser Hotel verdient ein eigenes Kapitel für sich. Gebucht haben wir über HRS. Meine Auswahlkriterien für das Hotel galten in erster Linie der Bestbenotung, weniger dem Preis. Also fand ich ein Hotel in einem Örtchen im Herzen Böhmens namens Kosmonosy. Modern wirkende Fotos von den Zimmern, Bewertung von 9,0, das Baujahr von 2013 und moderate Preise wirkten überzeugend.
Das Hotel mit dem Namen „Grunt“ liegt etwas versteckt von der Straße aus und hat äußerlich mit seinen separaten Zugängen von draußen etwas von einem amerikanischen Motel. Die ebenfalls getrennt zugängliche Rezeption war abgeschlossen. Einige Augenblicke nach dem Klingeln kam jedoch ein junges Mädchen raus und nahm uns in Empfang. Die Buchung lag dem Hotel soweit vor, die erste Überraschung war jedoch, dass kein Doppelzimmer frei war. Wir wurden eingepfercht in ein kleines, stickiges Zimmer im Dachgeschoss (Eigenbezeichnung des Hotels „Single Junior“) und schliefen drei Nächte zu dritt in einem Bett, das eigentlich für eine Person vorgesehen war. Das kleine halbrunde Fenster ließ sich nur einen Spalt breit aufmachen. Als einzige Kühlung hatten wir einen extrem lauten Ventilator. Nach der ersten Nacht sagte mir mein zweijähriger Sohn, dass er nach Hause möchte. Ich wusste nicht, was ich darauf sagen sollte.
Ich habe bereits im Vorfeld gelesen, dass einige Gäste das Frühstück bemängelt haben. Meine kühnsten Vorstellungen wurden aber weit in den Schatten gestellt. Das Frühstücksangebot war mehr als spärlich: Es gab oft nicht mal Brötchen, sondern ein nicht ganz frisches Toastbrot, das man selbst rösten musste, zwei Sorten leicht ranzig schmeckender Wurst, zwei Sorten Käse und einen lauwarmen, schwarzen Kaffee, den man 1:1 mit Wasser verdünnen musste. Für alles weitere musste man die Bedienung bieten: ob die Kanne mit dem O-Saft nachzufühlen, Besteck zu holen oder uns Spiegelei zu braten. Auf mein Spiegelei musste ich jeden Morgen gute 10 Minuten warten. Auf der Webseite des Hotels wird von einem „abwechslungsreichen Frühstück in Buffetform (…)“ gesprochen. Ob das der Gipfel der Dreistigkeit ist oder auf die Faulheit der Bedienung zurückzuführen ist, kann ich nicht sagen. Fakt ist: Frühstück war eine absolute Katastrophe!
Die Katastrophe war damit noch nicht vorbei. Der sonst kaum genießbare Kaffee war eines Morgens ekelig salzig-sauer, dass man ihn gleich rausspucken musste. Wahrscheinlich war er am Vortag (oder vor einigen Tagen) gemacht und wurde morgens nur aufgewärmt. Und dann wurde der schlecht gewordene Kaffee den Gästen serviert. So etwas darf es einfach nicht sein. Schon gar nicht in einem EU-Land!
Nach drei Nächten in dem winzigen Zimmer zogen wir in ein Größeres um. Das befand sich im Obergeschoss, hatte ganze vier Fenster und endlich ein großes Bett. Dafür jedoch, dass das Hotel 2013 renoviert – oder (umg)ebaut – wurde, gab es schon bröckelnden Putz im Nassraum. Bis auf Weiteres ließ es sich in diesem Zimmer jedoch ganz gut leben.
Tschechien, zumindest jener Teil Böhmens, den wir bereist haben, bietet eine Landschaft, die an eine Mischung aus Harz, der sächsischen Schweiz und an das bayerische Voralpenland erinnert. Auf vielen Erhebungen stehen mittelalterliche Burganlagen, die größtenteils sich selbst und der Zeit überlassen wurden. Allein in der nächsten Umgebung um Kosmonosy/Mladá Boleslav gibt es nach meinen Erkenntnissen sechs Burganlagen und Ruinen. Liebhaber von Lost-Places-Objekten und Fotografen, die gern alte Bauwerke dramatisch ablichten, kommen dort voll auf ihre Kosten.
Verständigt haben wir uns in Englisch. Deutsch wird in Tschechien als Teil der ehemaligen Österreichisch-Ungarischen Monarchie erstaunlich wenig bis gar nicht gesprochen. Touristen gibt es in dieser Ecke Böhmens recht wenig. Als jemand, der Russisch spricht und Polnisch gut versteht, war ich überrascht, dass ich das Tschechische gar nicht verstehen konnte.
Als Binnenland ist Tschechien relativ arm an Gewässern für einen Strandurlaub. Bei der Suche nach dem Hotel habe ich mich deswegen am Machasee bei Doksy orientiert. Der im 14. Jahrhundert künstlich angelegte See ist relativ wenig spektakulär. Als jemand, der in relativer Nähe vom Steinhuder Meer wohnt, ist der Machasee eine kleine Pfütze. Er ist rund zehnmal so klein, wie der größte See Niedersachsens.
Der Zugang zum Strand ist überall kostenpflichtig. Dafür wird der Strand sauber gehalten. Das Wasser an sich, wie das bei einem schlecht durchflossenen Binnensee ist, ist trüb und riecht ein wenig muffig. Wer einen reinen Badeurlaub sucht, ist woanders vielleicht besser aufgehoben. Für einen kleinen Badeausflug, in Verbindung mit etwas Chillen und Essen, eignet sich der Machasee allemal.
Auch wenn Tschechien einen hohen Lebensstandard hat, ist das Essen und Trinken günstiger als in Deutschland. Natürlich kommt es hier auf die Region an. Während die Preise für Essen in Prag denen einer deutschen Großstadt gleichen, ist das Essen im Norden Böhmens deutlich günstiger. So kostete draußen im Biergarten ein halbes Liter Bier in Kosmonosy (Mlada Boleslav) rund 1,40 Euro. Bei den Preisen kann man sich das eine oder andere Buer mehr genehmigen, vor allem, wenn es so wunderbar schmeckt. Abends im Biergarten haben wir zu dritt für Essen und Trinken selten mehr als 400 Kronen (rund 15 Euro) ausgegeben.
Die böhmische Küche ähnelt der Küche von Schlesien, Sachsen und Bayern. Wer’s nicht mag, findet überall internationale Gerichte wie Pommes, Burger oder Pizza. Auch amerikanische Fastfood-Ketten sind in fast jeder größeren Stadt ansässig.
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Für jeden Tschechien-Urlaub ist der Besuch der Hauptstadt ein Muss. Planen Sie für diese wunderschöne Stadt mehr als einen Tag ein und legen Sie die Ziele vorher fest. Viele prominenten Touristenziele sind entsprechend gut besucht. Deswegen ist bei Eintritten mit höheren Wartezeiten zu rechnen.
So stand der Alte Jüdische Friedhof auf meinem Programm. Leider musste ich mich von der Idee verabschieden, weil davor eine Riesenschlange stand. Glück im Unglück: Fast rein zufällig fanden wir einen noch imposanteren, mystischeren Friedhof – den Olsany-Friedhof.
Der Friedhof Olsany (tschechisch Olšany) wurde 1680 nach der Großen Pest von Wien gegründet. Wir haben ihn beinahe zufällig entdeckt und waren von seiner romantischen Schönheit überwältigt. Der Friedhof erstreckt sich auf einer Fläche von mehr als 50 Hektar und hat momentan rund 65.000 Gräber. Seit seiner Gründung wurden in Olsany schätzungsweise mehr als 2.000.000 Tote bestattet.
Mit seinen zahlreichen Grabsteinen im Jugendstil gehört Olsany zu den größten und zweifellos den schönsten Friedhöfen in Europa. Wenn man den Friedhof betritt, taucht man in eine geheimnisvolle, mystische Aura ein. Beim Wandern zwischen all den kunstvoll gestalteten Grabsteinen vergisst man leicht die Zeit. Olsany ist ein echter Geheimtipp für Fotografen und Romantiker. Und das beste dabei – er ist fast menschenleer!
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Eine echte Perle ist die mittelböhmische Stadt Mělník. Gelegen an dem Zusammenfluss von Moldau und Elbe. Verträumt thront die Burg Mělník auf einem mit Weinreben bedeckten Hügel über den beiden ineinander fließenden Gewässern. Melnik bietet eine schöne Altstadt und einen architektonisch interessanten Marktplatz. Die eigentliche Sehenswürdigkeit befindet sich von den Blicken der meisten Besucher verborgen – in der Gruft der Propsteikirche St. Peter und Paul (tschechisch Kostel svatého Petra a Pavla ). In dieser Gruft (genannt Beinhaus) wurden seit dem Mittelalter die sterblichen Überreste aus den umliegenden Friedhöfen aufbewahrt. Besonders zur Zeit der großen Pestepidemien, wenn der Platz auf dem Friedhof rar wurde, wurden Gräber freigelegt und die Gebeine ins Beinhaus getragen. Aufbewahrt werden im Beinhaus Skelettteile von schätzungsweise 10.000 bis 15.000 Individuen.
Der Zutritt zum Beinhaus liegt etwas versteckt. Links vom Haupteingang führt eine schmale, unauffällig Treppe hinunter. Dort muss man Eintritt bezahlen. Ich weiß nicht mehr, wieviel. Vielleicht umgerechnet 2 Euro. Dann betritt man die Gebeinhalle und taucht in die Unterwelt ein. Ich weiß nicht, ob man dort fotografieren durfte. Ich tat es schnell, mit lautlosem Verschluss und ISO 3200. Alle Bilder sind im Halbdunkel, ohne Blitz und freihändig entstanden. Dank der Fujifilm X100T !
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Tschechien ist ein Land der Burgen. Die sieht man auf vielen Anhöhen, im ruinösen Zustand oder renoviert und herausgeputzt. Ich stelle hier einige vor, die wir besichtigen konnten.
Die Burg Michalovice liegt nur zwei Kilometer östlich von Kosmonosy bzw. Mladá Boleslav. Die Burg ist zwar gut von der Straße aus sichtbar, die Zufahrt ist jedoch schlecht ausgeschildert. Das Navi führte uns durch eine Siedlung, und es sah beinahe so aus, als wären wir in einer Sackgasse gelandet. Doch dann fanden wir noch einen Pfad nach oben zur Burg, der nicht allzu steil oder lang war. Um die Burgruine zu besichtigen, musste man Eintritt bezahlen. Nur ein paar Groschen. Es ist eine recht imposante Burganlage mit teils erhaltenen Mauern und einem Burgfried, den man besteigen kann.
Die Burg Zviretice ist ca. 8 Kilometer von Kosmonosy entfernt. Auch hier ist der Zugang zur Burg schlecht ausgeschildert, so dass sie nicht so einfach zu entdecken ist, obwohl von der Straße aus gut sichtbar. Der Aufstieg zur Burg ist unbeschwerlich und ist vielleicht nur 200 m lang. Oben angekommen bietet sich einem ein phänomenaler Ausblick. Zviretice ist mit Abstand eine der schönsten Burgruinen, die ich bisher gesehen habe.
Der Zugang zur Burg ist kostenlos. Anscheinend dient diese geschichtsträchtige Kulisse für viele Hochzeitsfotos und ähnliche Shootings. Wir hatten jedoch Glück, diese Burgruine für uns allein erkunden zu können. Direkt vor der Burg befindet sich noch ein Hotel (Hotel hrad Zvířetice), das sich auf Hochzeitsfeier und ähnliche Veranstaltungen spezialisiert.
Wenn man von Mladá Boleslav auf der Landstraße 38 westwärts unterwegs ist, sieht man die majestätische, scheinbar unversehrte Burganlage rechts auf einem Berg in einigen Kilometern Entfernung.
Der Zugang zur Burg beginnt am gleichnamigen Dorf. Man wird auf einen kostenpflichtigen Parkplatz gelotst. Den Rest des 800 m langen Aufstiegs muss man zu Fuß bewältigen. Der Aufstieg war sehr steil, auf den Resten einer mittelalterlichen Straße, die wahrscheinlich seit dem Erbauen der Burg 1278 nicht mehr erneuert wurde. Die Steinplatten, aus welchen der Weg einst bestand, sind meist stufenförmig angeordnet. Manchmal liegen sie jedoch wild durcheinander und hindern eher einen beim Gehen.
Oben wird man erneut zur Kasse gebeten. Glücklicherweise besteht oben die Möglichkeit, ein Getränk oder ein Eis zu kaufen, um sich von den Strapazen des Aufstiegs zu erholen. Die Burganlage selbst erfreut sich eines ziemlich regen Besucherstroms. Interessant ist die Anlage allemal. Seit ihrem Erbauen behielt die Burg weitestgehend die ursprüngliche Form, da sie kaum umgebaut wurde. Es gibt eine gut erhaltene Burgkapelle, zwei Burgfriede (30 und 45 m hoch) und viele gut erhaltene Räume. Von der Burg aus hat man eine tolle Aussicht auf die böhmische Landschaft.
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Der Ort war mir ebenso neu, wie sein zungenbrecherischer Name. Das 3-Sterne-Hotel „Am Hasengarten im Beerster Sportpark“ fanden wir nicht sofort, weil es von außen wie ein Sportzentrum aussah. Drin sah uns ein mit Kiste Mineralwasser entgegen kommender Mann fragend an. Als er hörte, dass wir Hotelgäste sind, wurde er jedoch ganz freundlich und checkte uns ein. Das Zimmer war schlicht möbliert, jedoch groß, geräumig und sauber. Neben dem Doppelbett war noch ein Bett aufgestellt, was mich etwas verwundert hat. Über HRS buchten wir explizit ein Zimmer mit einem Kind unter drei Jahren. Sei’s drum, dachte ich. Dem war aber nicht so, wie es sich später zeigen sollte.
Bad Bederkesa ist schnell zu Fuß zu durchqueren und bietet eine Burg, einen See und eine Bad-Therme. Am Bederkesaer See angrenzend liegt ein schöner Sportpark mit allerlei Outdoor-Fitnessgeräten und großen Kinderspielplätzen. Ein echter Geheimtipp für Sportbegeisterte und Familien mit kleinen Kindern.
Am nächsten Tag stand bei uns Bremerhaven auf dem Programm. Das Frühstück im Hotel war für 3 Sterne … ok. Ok, um satt zu werden. Frühstücksgenuss war es nicht. Zu wenig Auswahl, der Aufschnitt schmeckte fad. So etwas wie Lachs mit Senfsouce, Croissants oder Pfannkuchen gab es ebenso nicht wie Anans, Melone oder Tomate Mozzarella. Für 3 Sterne deutscher Standard geht definitiv mehr! Blöd war es auch, dass das Frühstücksbuffet zu spät öffnete. Für uns als Frühaufsteher mit einem kleinen Kind, die mehr vom Tag nutzen wollten, war das eine Zeitbremse.
Bremerhaven strahlte mit seinem Stadtviertel Havenwelten bei bestem Kaiserwelten die Frische einer norddeutschen Metropole aus. Moderne architektonische Vielfalt mit tiefblauen Himmel als Kulisse. Besser geht kaum. Etwas enttäuschend fand ich den „Zoo am Meer“. Zu klein, zu viel Beton, zu wenige Tiere. Später las ich, dass dieser Zoo der kleinste öffentliche Zoo Deutschlands sei. Tröstend war es trotzdem nicht.
Den Nachmittag verbrachten wir in der Moor-Therme in Bad Bederkesa. Ein Schwimmbad, das man wortwörtlich wärmstens empfehlen kann.
Am dritten Tag stand auch schon die Abreise an. Bevor wir nach Hause fuhren, wollten wir noch einen Abstecher ans Wattenmeer bei Cuxhaven (Duhnen) machen. Die Überraschung beim Auschecken war die, dass uns das Hotel zusätzlich für das Zustellbett abkassieren wollte, obwohl bei HRS die Option „Kind schläft im Bett der Eltern“ gebucht war. Der Punkt konnte jedoch schnell geklärt werden.
Das Wattenmeer bei Duhnen hatte zu dem Zeitpunkt Ebbe und zeigte sich von seiner besten Seite. Man kann am Strand einen Strandkorb mieten, einfach wandern oder einen Reitausflug ins Watt unternehmen. Achtung: Der Zugang zum Wattenmeer ist kostenpflichtig! In den meisten Hotels in der Gegend wird den Gästen eine Kurkarte ausgehändigt. Diese am besten überall hin mitnehmen. Damit bekommt man nicht nur einen kostenlosen Zutritt zum Strand, sondern auch Vergünstigungen bei anderen Freizeitaktivitäten.
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Der Goldstrand wird als „Mallorca am Balkan“ angepriesen. Ich war noch nie auf Mallorca, kann somit keinen direkten Vergleich ziehen. Aber unterm Strich kann man schon sagen, dass die Urlaubsindustrie auf den deutschen Urlauber ausgerichtet ist. Wohin man nur schaut, überall gibt es Ableger der populären deutschen Discounter-Ketten. Zu den deutschen Originalen haben sie jedoch überhaupt keinen Bezug, obwohl sie ähnlich klingende Namen und die gleichen Logos verwenden: Lidi (Lidl), Aldo (Aldi), Sparm (Spar), Renny (Penny) oder Kaufenland (Kaufland). Spätestens wenn man einen der Läden betreten hat, merkt man schnell, dass man sich in einem Urlaubs-Ramschladen befindet und nicht etwa bei Lidl.
Die Bummelpromenade verläuft parallel zur Strandküste und ist gesäumt von modernen Hotels, bunten Plastiken, Kulturbauwerken sowie Nachbildungen und natürlich von Diskotheken und Bars. Sogar eine Strandbar mit dem Namen „Ballermann 6“ gibt es dort, wenn sie auch mit dem Original nichts gemein haben dürfte.
Der sonnenschirmgepickte Sandstrand zieht sich kilometerweit entlang der Küste. Das Wasser im August ist angenehm warm, so dass man sich darin stundenlang aufhalten kann, ohne dass die Lippen blau werden. Recht hohe Wellen sorgen für Badespaß. Im Gegensatz zum Sonnenstrand gab es hier keine Qualen.
Vom Goldstrand aus gibt es viele Ausflugsziele, die mit kurzer Busfahrt zu erreichen sind.
Das wohl berühmteste Ziel ist das Kap Kaliakra, ein imposantes Kap mit 70 Meter hohen, zerklüfteten Felswänden. Auf dem Plateau befindet sich eine mittelalterliche Festung mit einem Museum im Inneren.
Eine der Sehenswürdigkeiten der kleinen Hafenstadt Baltschik ist das Schloss und Schlosspark der ehemaligen rumänischen Königin Marie von Edinburgh.
2 km südwestlich von Sweti Konstantin liegt die Zarenresidenz Euxinogra des bulgarischen Zaren Ferdinand I.. Euxinograd ist außerdem für seinen ausgezeichneten Weinkeller bekannt.
Warna ist die drittgrößte Stadt Bulgariens. Von den Sehenswürdigkeiten der Großstadt mit mehr als 300.000 Einwohnern sind zu erwähnen die Muttergottes-Kathedrale aus dem Jahr 1896, für byzantinischen Thermen aus dem 4. bis 6. Jahrhundert n. Chr. sowie zahlreiche Museen.
Am Goldstrand kommt jeder Urlaubstyp auf seine Kosten. Jugendliche, die Party machen wollen, junge Familien mit Kindern und kulturinteressierte Entdecker. Zwar ist der Goldstrand preislich etwas teuerer als Sonnenstrand (0,5 Liter Bier kostet dort 2 statt 1 Leva), aber immer noch um Längen günstiger als im westeuropäischen Ausland.
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Auch wenn die Unterkünfte in Küstennähe teuer und oft belegt sind, kann man im Landesinneren vergleichsweise günstige Ferienwohnung oder Ferienhaus finden. Angebote gibt es auf entsprechenden Seiten zur Genüge. Die Küste ist von jedem Punkt der Insel aus in wenigen Minuten Autofahrt erreichbar. Von unserem Örtchen Sehlen in der Nähe von Bergen konnte man jeden Punkt der Insel in höchstens 40 Minuten Autofahrt erreichen. Vorausgesetzt – es gibt keine Staus auf den Straßen.
Der Zustand der Straßen auf Rügen ist über den Daumen betrachtet mangelhaft. Die Bundesstraßen sind zwar gut ausgebaut, aber in Ferienzeiten überfüllt. Schneller kommt man ans Ziel meist über Landstraßen, oft als Chaussee bezeichnet. Der Straßenbelag der Chaussees ist meist in einem desolaten Zustand und man wird ordentlich durchgeschüttet. DDR-Feeling halt. Aber man kommt schneller an den Zielort. Wenn man die Landstraßen nimmt, kommt man in den Genuss der zahlreichen Alleestraßen auf Rügen. Sie werden in den meisten Reiseführern als eine der Sehenswürdigkeit der Insel beschrieben.
Überall auf der Insel, wie auch sonst in Ostdeutschland, ist der slawische Einfluss in den Ortsnamen zu erkennen. Zwischen dem 7. und dem 12. Jahrhundert bevölkerten die westslawischen Ranen die Insel. Orte wie Sehlen, Zirkow, Gustow, Sassnitz und viele andere zeugen davon. Baudenkmalanlagen aus dieser Zeit sind leider kaum erhalten.
Die hügelige, meist landwirtschaftlich erschlossene Landschaft im Kern der Insel verleiht zu kilometerlangen Spaziergängen. Die Nähe zum Meer mit Gras- und Steilufern, Wälder und Kreidefelsen ergänzen die reizvolle Natur.
Die Kompaktheit der Insel bietet viele interessante Ziele auf überschaubarem Raum. Da wären die bereits erwähnten Kreidefelsen und Rügens Alleen, die durch die dichte Vegetation teilweise einen Tunnel bilden. Die Dampflok „Rasender Roland“ befördert einen schnell und bequem zu fast jedem Punkt der Insel, wenn man ohne Auto unterwegs ist. Auch architektonisch hat Rügen viel zu bieten: Ob die prunkvolle Bäderarchitektur des 19. Jahrhunderts in den Städten oder idyllisch in die Landschaft passenden Reetdachhäuser mit nordischer Backsteingotik.
Etwas aus der Reihe fällt die monströse, 4,5 km lange Nazi-Ferienanlage – das KdF Prora. In Erwartung vieler Lost-Places-Fotomotive, trafen wir in Prora auf eine Großbaustelle. Die alten, grauen Betonklötze werden entkernt und als Hotel- und Eigentumswohnungen der Premiumklasse hergerichtet. Unglaublich, aber aus dem alten, zeitbelasteten Betonkasten entstehen ganz hübsche Wohnanlagen. Wenn ich knapp eine halbe Million locker hätte, würde ich mir dort ganz sicher eine Wohnung mit Meeresblick kaufen.
Für Familien mit Kindern bietet Rügen zahlreiche Freizeit- und Vergnügungsparks. Im Rügenpark findet man auf einem großen Areal mehr als hundert maßstabgetreuer Nachbildungen berühmter Bauwerke. Viele Attraktionen wie eine übergroße Rutsche, mechanische Pferdereitbahn oder Wildwasser-Rondell sorgen für Spaß bei den Kleinen.
Im Dinosaurierpark Glowe warten über 120 lebensgroße Saurier auf die Erkundung durch kleine Entdecker. In Putbus können sich die Kleinen im größten Indoorspielplatz der Insel – der Pirateninsel – austoben. Für die Größeren, aber auch für die Erwachsenen, steht gleich gegenüber dem Parkplatz vor der Pirateninsel ein Einfamilienhaus auf dem Dach – das „Haus Kopf-über“.
Jedes Jahr findet auf Rügen internationales Sandskulpturen-Festival statt. Leider konnten wir es aus Zeitgründen nicht besichtigen. Positiv zu erwähnen wäre auch Karls Erlebnis-Dorf. Das Erlebnis-Dorf ist ein Sammelsurium an rustikalem Schrott, der kindgerecht in die Umgebung platziert wurde. Der Eintritt ist frei, viele Klettergerüste und Rutschen ebenso. Lediglich die Benutzung von einigen Attraktionen und Fahrgeschäften kostet den einen oder den anderen Euro. Das Erlebnis-Dorf finanziert sich wohl aus dem Verkauf von Souvenirs und ländlichen Snacks in der großen Markthalle. Sie beherbergt übrigens die größte Teekannensammlung der Welt. Im Jahr 2012 zählte das Guinness Weltbuch der Rekorde 27.390 Teekannen. Die Sammlung wächst von Jahr zu Jahr von privaten Spenden.
Als ambitionierter Hobbyfotograf bin ich immer auf der Suche nach interessanten Fotomotiven. Für Lost-Places-Freunde gibt es eine Menge aufgegebener oder verwahrloster Häuser auf der Insel. Sehr viele Motive bieten die maßstabgetreuen Nachbildungen im Rügenpark. Gerade im Weitwinkelbereich eröffnen sich viele interessante Perspektiven.
Eine besonderen fotografischen Leckerbissen entdeckte ich in Zirkow an der St.-Johannes-Kirche: Ein alter, verwahrloster Kirchenfriedhof mit erodierten, schiefen Grabsteinen erzählt seine eigene, besondere Ortsgeschichte. Die Schönheit des Vergänglichen auf eine ganz besondere Art.
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Das Hotel „Vier Jahreszeiten“ stellt eine 8-stöckige stylisch moderne Glas-Beton-Konstruktion dar. Hinter dem Gebäude befindet sich ein umzäunter Zweiebenen-Parkplatz mit Schranke. Unser Opel Meriva kam zwischen den ganzen Premium-SUVs etwas fehl am Platz.
Der Vier-Sterne-Standard des Hotels wird im Gebäudeinneren nocheinmal deutlich: sehr höfliches Personal, schicke Inneneinrichtung und Materialverarbeitung, Panoramaaufzug. Das Zimmer war sehr groß und geräumig. Ein Riesen King-Size-Bett vor einem Spiegelschrank weckte die wildesten Fantasien.
Das Restaurant mit Panoramaaussicht stellte alles bisher gesehene am Hotel in den Schatten! Ein geräumiger Speisesaal mit moderner, neuwertig erscheinender Einrichtung und einem Panoramablick über die Lübecker Altstadt. Frühstücksbüffet war sehr reichhaltig, lecker und ließ keine Wünsche offen. Alle vier Sterne hat sich das Hotel verdient. Wenn es nach mir ginge, hätte ich dem Hotel noch ein fünftes verliehen.
Das einzige, was mir bitter aufgestoßen war, dass jemand spät abends nebenan geraucht hat, obwohl das Hotel sich als Nichtraucherhotel bezeichnet. Der Rauch zog wohl über die Lüftungsanlage ins Zimmer rein und blieb bei uns hängen. Dies hätte prinzipiell in jedem Hotel ohne einen Balkon passieren können.
Die historische Hansestadt Lübeck gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Der historische Stadtkern ist von der Ausdehnung das größte deutsche Flächendenkmal des UNESCO-Welterbes. Der Lübecker Dom, das Rathaus und das Holstentor gehören zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Hansestadt.
In 15 – 20 Kilometer Entfernung liegen die bekanntesten Badeorte der Gegend Travemünde und Timmendorfer Strand mit zahlreichen Bade-, Sport- und Bummelmöglichkeiten. Beider Ferienorte sind einen Besuch wert, beide haben einen ausgezeichneten mehrere Kilometer langen Sandstrand mit Strandkorbvermietung. Etwas mehr zum Flanieren ist Travemünde geeignet, auf der breiten, Ende des 19. Jahrhunderts angelegten Strandpromenade. Travemünde ist das drittälteste Seebad Deutschlands und hat einen sehr gut erhaltenen ältesten Leuchtturm der Welt.
Warum fährt man heute nach Bulgarien? Was gibt es dort zu sehen? Zugegeben, man fährt zum Sonnenstrand nicht, um die Kultur des Landes kennenzulernen, sondern um das süße Nichtstun des Pauschaltourismus zu genießen. Strand und Party. Mallorcafeeling zu Preisen wie vor zwanzig Jahren. Bei der Buchung geholfen hat uns der Spezialist für Bulgarien-Reisen www.natuerlich-reisen.net . Hier wurden uns zahlreiche Unterkünfte und Rundreisen angeboten und mit Expertenwissen beraten. Am Ende haben wir uns für eine preiswerte Unterkunft am Sonnenstand mit allen Vor- und Nachteilen entschieden.
Gelandet sind wir in der billigsten Absteige, die die Ortschaft wahrscheinlich zu bieten hatte. Hotel Kontinental – ein renovierbedürftiger Hotelflügel wohl aus den Siebzigern, konzipiert für den spartanischen Standard des Sowjeturlaubers. Eine barrierefreie, bodengleiche Dusche kannten die damaligen Architekten wohl bereits. Genaugenommen war unsere Dusche ein nicht abgetrennter Bereich im Bad mit einem in der Wand endenden Duschkopf. Das Wasser lief einfach auf den Boden und verschwand in einem großen Abflussloch … aus dem Nachts Kakerlaken rauskrochen.
Wer billig bucht, darf dafür nicht viel erwarten. Abgesehen von den Kakerlaken, die glücklicherweise nur nachts rauskamen und auch nur im Bad blieben, störte uns, zwei Männer, der minimalistische Standard wenig. Über die Kantine konnte man sich nicht beklagen. Das Essen war sehr gut, lecker und sorgte kein einziges Mal für eine Magenverstimmung.
Trotz der Rückständigkeit des alten, umgebauten Hotelflügels, war die Außenpoolanlage top. Diese wurde von zwei Hotels geteilt, hatte genügend Liegen und quoll nicht von Touristen über. Das Sahnehäubchen war die Poolbar mit Metallhockern in angenehm warmen Poolwasser. Einfach herrlich! Das super günstige Bier und das einen umgebende Wasser rief nicht das Verlangen, von seinem Platz aufzustehen. Laune spendende Popmusik rundete die Wohlfühllaune ab. Für ein Zwei-Sterne-Hotel unübertrefflich!
Von morgens bis abends säumten Verkaufsstände mit typischen Touristensouvenirs, Henna-Tattoos, Crêpes-Ständen und natürlich gefälschten Marken die Touristenpromenade. Von Klamotten bis Parfüm und Uhren – alles war dabei, was das Herz begehrt.
Etwas nervig sind die Betreiber der Restaurants bzw. deren Angestellte, die ziemlich aufdringlich Werbung für ihren Laden machen. Es ist besser, schweigend und ohne Blickkontakt an ihnen vorbei zu gehen und sich nicht in ein Gespräch mit ihnen zu verwickeln zu lassen.
Wenn man jedoch mit dem Ziel los zieht, etwas zu essen, kommt man auf seine Kosten. Für 12-15 Lewa (6-7 Euro) kann man bereits ein leckeres Mittag- oder Abendessen bekommen. Man sollte auf die Uhrzeit und Spezialangebote achten. Abends, ab 19, 20, 21 Uhr locken viele Lokalbetreiber mit Happy-Hour-Angeboten an. Für dasselbe Geld wie Mittags, bekommt man abends zwei Gerichte. Manche Betreiber gehen sogar soweit, dass sie Gäste mit Freibier locken. Wenn das Tommie und Mario von „Ballermann 6“ wüssten! Aber auch so kriegt man kühles, gezapftes Bier fast geschenkt. Vielerorts am Sonnenstrand kostet halbes Liter Bier einen Lew. Umgerechnet 50 Cent!!! (Stand: Sommer 2007) Da kann man wirklich nicht meckern. Geschmacklich brauchte sich das Bier auch nicht zu verstecken: angenehm prickelnd, frisch und kühl.
Abends kommt das Leben nicht zum Stillstand. An jeder Ecke gibt es Bars, Restaurants und Diskotheken. Wer Partyleben sucht, wird hier bestens bedient. Tagsüber ist es etwas ruhiger, aber auch hier und da ertönt von manchen Strandbars Technomusik. Jedoch in dezenter Lautstärke. Niemand fühlt sich belästigt.
Während Mallorca nicht von ungefähr den Status des 17. Bundeslands beansprucht, sind die Touristen auf dem bulgarischen Sonnenstrand ziemlich durchmischt. Es gibt Russen und Polen, Deutsche und Schweden. Und natürlich viele Einheimische, die in ihrem Land auch Urlaub machen. Es gibt viele türkische bzw. muslimische Bulgaren – ein Relikt aus der fünfhundertjährigen osmanischen Herrschaft. Die Gastwirte sprechen anscheinend alle Sprachen. Ich hatte nie Verständigungsprobleme. Zugegeben, ich konnte mich auch in Russisch verständigen. Aber Deutsch oder auch ein paar Fetzen Englisch verstehen auch fast alle.
Das Wetter im August ist gekennzeichnet von einer stabilen Wetterlage. Um diese Zeit ist es heiß und trocken, die Meerwassertemperatur hat ihren Maximum erreicht. Auch das Poolwasser ist sehr warm. Man kann Stunden im Wasser verbringen, ohne frieren zu müssen.
Ohne auf labortechnische Untersuchungen zurück zu greifen, ist das Wasser sowohl im Pool als auch im Meer optisch sauber. Hier und da liegen vereinzelt am Strand aufgedunsene Qualen. Ein oder zweimal sah ich eine im Wasser. Nicht wirklich lästig.
Der Strandstreifen ist sehr breit und lang und erstreckt sich halbkreisförmig entlang einer ausgedehnten Bucht. Trotz der Touristenmassen findet man überall Platz. Der Zugang zum Strand ist frei. Liege und Sonnenschirm kosten lediglich ein paar Lewa. Der Platz auf einer mitgebrachten Decke ist in der Regel kostenlos. Der Sand ist feinkörnig und weich, aber sehr heiß. Altersmäßig ist das Touristenpublikum sehr durchmischt, mit einer Tendenz zu unter Dreißigjährigen. Viele knackige Mädchen in Bikinis (manche auch oben ohne) erfreuen das Auge des männlichen Betrachters.
Sportlich aktive Touristen finden überall passende Angebote. Beachvolley, Paragliding, Jet Ski und sonstige Wassersportarten lassen keine Langeweile aufkommen.
Sonnenstrand bietet auch für Kulturinteressierte zahlreiche Möglichkeiten. Neben Ausflugsangeboten liegt in nur drei Kilometer Entfernung die UNESCO-Altstadt Nessebar , eine antike ursprünglich thrakische, dann griechische Siedlung. Nessebar ist ein Freilichtmuseum mit Ruinen und teilweise intakten Bauten aus der byzantinischen Periode. Die Stadt, die man zu Fuß über den Strand erreichen kann, ist jeden Besuch wert.
Der Sonnenstrand an der bulgarischen Schwarzmeerküste ist eine interessante und kostengünstige Alternative zu Mallorca. Das Partyleben hält sich jedoch in Grenzen, sodass auch Ältere oder Familien mit Kindern ungestört ihren Urlaub genießen können. Wer Wert auf Sauberkeit legt, sollte nicht im günstigsten Hotel buchen.
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Unser Hotel lag irgendwo in einem verschlafenen Örtchen Bad Schandau. Der Navi führte uns einen schmalen Pfad den Berg hinauf in den Ortsteil Ostrau. Der Weg endete in der Sackgasse ca. dreihundert Meter vor dem Ziel. Ohne Hilfe der Einheimischen wäre unsere Bleibe nur sehr schwer zu finden.
Unser Hotel hieß „Ostrauer Scheibe“, gelegen auf einem Bergplateau mit Aussicht auf den Berg Königstein am Horizont. Große Erwartungen habe ich an das 3-Sterne-Hotel nicht gestellt, wurde jedoch sehr positiv überrascht. Ein geräumig wirkendes zweistöckiges Haus im Jugendstil mit Fassadenelementen aus schwarz bemaltem Holz sah äußerlich sehr gepflegt aus. Ein großer Parkplatz direkt vor dem Eingang sorgte für kurze Wege mit schwerem Gepäck.
Dekorative Elemente im Entree verliehen dem Hotel eine Wohlfühlatmosphäre. Das Zimmer war etwas klein, jedoch sauber und gemütlich. Vom Balkon aus konnte man den Blick in scheinbar unendliche Ferne schweifen lassen. Das Highlight war der Sonnenuntergang am Königstein in einigen Dutzend Kilometer Entfernung.
Sehr schön fand ich das Restaurant. Sehr leckere Speisen, leckeres Bier, freundliches Personal, zusammengesetzt überwiegend aus jungen tschechischen Mädchen. Das Highlight des Ganzen war das Frühstücksbüffet: reichhaltiges Angebot, alles frisch zubereitet, einfach fürstlich!
Für unsere Ausflüge hatten wir nur zwei Tage Zeit. Zudem war unser Zeitkontingent durch den aufkommenden Orkantief „Niklas“ noch weiter beschränkt. Das Hotel „Ostrauer Scheibe“ bietet zwar ein sich anbietendes Ausflugsziel zu den nahgelegenen „Schrammsteinen“. Jedoch kamen wir durch die holprigen Pfade mit unserem Kinderbuggy leider an sie nicht ran.
Am Tag darauf entschlossen wir uns für die Festung Königstein. Bei graubedecktem Himmel, aber vergleichsweise guter Sicht bot der Blick von der Festung einen imposanten Ausblick. Mein Lieblings-Schlechtwetterobjektiv Sigma 10-20 mm wertete die Fotos entsprechend auf. Ich denke, mit keinem anderen Objektiv in meinem Portfolio hätte ich diese Dramatik einfangen können. Am Nachmittag waren die ersten Ausläufer des Sturmtiefs schon da und es fing an zu regnen. Glücklicherweise hatten wir das meiste schon durch gehabt.
Ich fand die Gegend einfach toll. Man sollte für einen Urlaub in der Sächsischen Schweiz mehr Zeit mitnehmen. Es gibt einfach viel zu viel zu sehen. Gutes Wetter ist natürlich Voraussetzung
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Sei es der Sonnenaufgang zwischen den Schornsteinen irgendwo im Ruhrgebiet, der die aufsteigenden Dampfschwaden in ein Goldlicht eintaucht, oder ein Regenbogen am Horizont, durch den die Autobahn verschwindet. Jeder kennt solch einen oder ähnlichen Anblick, der auch bei den fotografisch wenig versierten, sei es für einige Sekunden, unsere Alltagssorgen vergessen und uns innehalten lässt. Menschen in den Vororten und auf dem Land erfreuen sich wahrscheinlich öfter solcher Naturschauspiele, aber auch bei den Stadtbewohnern in ihrer brüsken Urbanität durchbricht dann und wann ein Sonnenstrahl und lässt die Umgebung buchstäblich im richtigen Lichtwinkel erstrahlen. Vielleicht übertreibe ich ein bisschen. Nicht jede Stadt ist so trist, wie beschrieben, nicht jede Stadt ist eine öde, technokrate Industrielandschaft. Doch ein Körnchen Wahrheit ist da natürlich schon drin. Auf dem Land hat man einfach öfter Gelegenheiten, Natur in ihrer poetischen Form zu erleben.
Als ehemaliger Stadtmensch kenne ich beides. Seit knapp drei Jahren wohne ich auf dem Land und erlebe solche Augenblicke entsprechend öfter. Zwischen Frühling und Spätherbst bin ich auf meinem 17 km langen Arbeitsweg, wenn es das Wetter zulässt, mit dem Rad unterwegs, natürlich immer mit meiner Kamera. Nachfolgend einige fotografische Momente, die mich zu diesem Blogbeitrag inspirierten.
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Die Zugverbindung vom Flughafen funktioniert super. Nach etwa zwanzig Minuten Fahrt kamen wir im Zentrum an und stiegen in Roma Trastevere aus. Von dort aus gingen wir noch etwa 1,5 km zu Fuß zu unserem Hotel. Dank GoogleMaps war es auch recht schnell gefunden. Der Name Caligola Resort verspricht Prunk und Pracht. Vorgefunden haben wir jedoch ein Hochhaus im Stil der Siebziger Jahre. In diesem nach Sozialbau anmutenden Gebäude liegt das besagte „Hotel“ – eine winzige Rezeption und ein halbes Dutzend kompakter Zimmer mit starken Namen aus der römischen Antike. Die Zimmer sind dunkel, im altmodischen Braun gehalten, müffeln nach Vergangenheit, jedoch nicht nach dem römischen Altertum. Der Hotelinhaber fragte uns als Allererstes, ob wir nicht ein anderes Zimmer mit Balkon haben wollten. Zu einem Aufpreis von 30 Euro für zwei Tagen. Wir stimmten dem zu. Viel besser war das neue Zimmer trotzdem nicht. Wir machten in dem unerträglich heißen Zimmer die Klimaanlage an und gingen auf unsere erste Erkundungstour.
Rom ist im Hochsommer kaum zu ertragen. Die Straßen schmelzen förmlich unter den Füßen weg, heiße Autoabgase, Lärm der Vespas und babylonischer Sprachwirrwar von Abertausenden von Menschen vermischen sich zu einem einzigen Chaos. Es ist aber halt Rom, es gehört zum Rom, es macht Rom aus. Und an jeder Ecke lässt es sich förmlich in die zweitausendjährige Vergangenheit zurückblicken.
Doch die Hitze nimmt einem die Kraft, ist immer präsent, lässt sich nicht für eine Sekunde verdrängen. Einzig die überall anzutreffenden Trinkwasserbrunnen (Fontanelle), wo man seinen Wasservorrat auffüllen kann, schaffen eine kleine Abhilfe. Ich mache darin meinen Kopf nass, das Wasser läuft an mir herunter. Die Linderung hält nur wenige Sekunden an. Nach zwei Minuten ist alles trocken.
Der Anbruch der Dunkelheit bringt keine Kühlung mit sich. Asphalt und Beton strahlen die über den Tag gespeicherte Hitze langsam während der Abendstunden aus, die Temperatur fällt nicht unter die Dreißig-Grad-Marke. Zurück in unserem Hotelzimmer angekommen, stellen wir fest, dass der Hotelbesitzer während unserer Abwesenheit ungefragt unser Zimmer betrat, die Klimaanlage ausschaltete und dafür die Balkontür aufgemacht hat. Na, vielen Dank!
Das Frühstück wird im Prospekt als „American Breakfast“ angepriesen. Was versteht man unter American Breakfast? Mir fallen viele Dinge ein: viele üppige, deftige, leckere Dinge wie Bacon, Würstchen, Bratkartoffeln, Spiegelei und Pancakes mit Ahornsirup. Was bekamen wir? Knochentrockenes „selbstgemachtes“ Brot, nicht ganz koscher wirkenden Aufschnitt und Reste von Nutella aus einem Riesenglas, der wohl schon mehrere Schmelz- und Kühlschrankphasen hinter sich hatte.
Gestärkt mit unserem „Calligola-Mahl“ begaben wir uns zur Bushaltestelle, um nach Vatikan zu kommen. Nach meiner Frage, ob der Bus in Richtung Vatikan fahre, nickte der Busfahrer mir zu und raste im typischen römisch-italienischen Tempo die Straße hinunter, die Spur hin und her wechselnd, abbremsend und wieder Gas gebend. Ich streckte dem Fahrer etwas Kleingeld zu, wie es in Deutschland typisch ist, wenn man Fahrkarten kaufen will. Er sah mich verständnislos an, schüttelte den Kopf und konzentrierte sich wieder auf die Straße. Erst später erfuhren wir, dass man die Busfahrkarten an Kiosken kaufen muss. Meine Frage, ob er uns freundlicherweise Bescheid sagen würde, wann wir aussteigen müssen, verstand er wohl nicht oder ignorierte sie einfach. Ausgestiegen sind wir an der Endhaltestelle und begaben uns jetzt zu Fuß in Richtung Vatikan. In der sengenden Hitze, entlang des einbetonierten Tiber, der uns leider keine Abkühlung verschaffen konnte.
Als wir am Petersplatz ankamen, waren wir völlig entkräftet. Angesichts der Menschenmassen und der bevorstehenden Stunden in der Warteschlange änderten wir unser Ziel und gingen stattdessen zur Engelsburg. Selbst hinter den meterdicken Gemäuern der Burganlage konnten wir jedoch vor der drückenden Hitze nicht flüchten. Eine kleine Linderung verschaffte das tiefgefrorene Mineralwasser in PET-Flaschen, die man an Plätzen mit großem Menschenaufkommen kaufen konnte.
Das Highlight unseres Romaufenthalts war das Forum Romanum. Schon seltsam ist das Gefühl, dass die Säulen, die hier stehen, von Cäsar und Mark Aurel gesehen und dass die Straßen von Nero, Vespasian und Hadrian begangen wurden. Überwältigend, faszinierend, gewaltig! Die kurze Zeit, die wir am Forum Romanum in der Nachmittagshitze verbracht haben, reicht natürlich bei Weitem nicht aus, sich eingehend mit einzelnen Objekten zu beschäftigen. Das Forum war für mich persönlich das Hauptziel der Romreise, und allein deshalb hat sich der Romtrip schon gelohnt.
Zwei darauffolgende Tage verbrachten wir in Fregene am Tyrrhenischen Meer. Ruhig gelegen, kaum ausländische Touristen, wenige Kilometer vom Flughafen Rom-Fiumicino entfernt. Schön zum Entspannen und Abstand nehmen von der urbanen Hektik und Hitze.