Der Ort war mir ebenso neu, wie sein zungenbrecherischer Name. Das 3-Sterne-Hotel „Am Hasengarten im Beerster Sportpark“ fanden wir nicht sofort, weil es von außen wie ein Sportzentrum aussah. Drin sah uns ein mit Kiste Mineralwasser entgegen kommender Mann fragend an. Als er hörte, dass wir Hotelgäste sind, wurde er jedoch ganz freundlich und checkte uns ein. Das Zimmer war schlicht möbliert, jedoch groß, geräumig und sauber. Neben dem Doppelbett war noch ein Bett aufgestellt, was mich etwas verwundert hat. Über HRS buchten wir explizit ein Zimmer mit einem Kind unter drei Jahren. Sei’s drum, dachte ich. Dem war aber nicht so, wie es sich später zeigen sollte.
Bad Bederkesa ist schnell zu Fuß zu durchqueren und bietet eine Burg, einen See und eine Bad-Therme. Am Bederkesaer See angrenzend liegt ein schöner Sportpark mit allerlei Outdoor-Fitnessgeräten und großen Kinderspielplätzen. Ein echter Geheimtipp für Sportbegeisterte und Familien mit kleinen Kindern.
Am nächsten Tag stand bei uns Bremerhaven auf dem Programm. Das Frühstück im Hotel war für 3 Sterne … ok. Ok, um satt zu werden. Frühstücksgenuss war es nicht. Zu wenig Auswahl, der Aufschnitt schmeckte fad. So etwas wie Lachs mit Senfsouce, Croissants oder Pfannkuchen gab es ebenso nicht wie Anans, Melone oder Tomate Mozzarella. Für 3 Sterne deutscher Standard geht definitiv mehr! Blöd war es auch, dass das Frühstücksbuffet zu spät öffnete. Für uns als Frühaufsteher mit einem kleinen Kind, die mehr vom Tag nutzen wollten, war das eine Zeitbremse.
Bremerhaven strahlte mit seinem Stadtviertel Havenwelten bei bestem Kaiserwelten die Frische einer norddeutschen Metropole aus. Moderne architektonische Vielfalt mit tiefblauen Himmel als Kulisse. Besser geht kaum. Etwas enttäuschend fand ich den „Zoo am Meer“. Zu klein, zu viel Beton, zu wenige Tiere. Später las ich, dass dieser Zoo der kleinste öffentliche Zoo Deutschlands sei. Tröstend war es trotzdem nicht.
Den Nachmittag verbrachten wir in der Moor-Therme in Bad Bederkesa. Ein Schwimmbad, das man wortwörtlich wärmstens empfehlen kann.
Am dritten Tag stand auch schon die Abreise an. Bevor wir nach Hause fuhren, wollten wir noch einen Abstecher ans Wattenmeer bei Cuxhaven (Duhnen) machen. Die Überraschung beim Auschecken war die, dass uns das Hotel zusätzlich für das Zustellbett abkassieren wollte, obwohl bei HRS die Option „Kind schläft im Bett der Eltern“ gebucht war. Der Punkt konnte jedoch schnell geklärt werden.
Das Wattenmeer bei Duhnen hatte zu dem Zeitpunkt Ebbe und zeigte sich von seiner besten Seite. Man kann am Strand einen Strandkorb mieten, einfach wandern oder einen Reitausflug ins Watt unternehmen. Achtung: Der Zugang zum Wattenmeer ist kostenpflichtig! In den meisten Hotels in der Gegend wird den Gästen eine Kurkarte ausgehändigt. Diese am besten überall hin mitnehmen. Damit bekommt man nicht nur einen kostenlosen Zutritt zum Strand, sondern auch Vergünstigungen bei anderen Freizeitaktivitäten.
Wattenmeer entdecken und verstehen
Price: EUR 12,80
(3 customer reviews)
42 used & new available from EUR 8,55
Alle Orte, an denen ich kurz oder lang gelebt habe, hinterließen eine emotionale Wärme in meinem Herzen. Alle, bis auf diesen Ort. Die Peiner mögen vielleicht bei diesen Worten rot anlaufen und mit Steinen nach mir werfen wollen. Es tut mir leid, wenn sie jemand persönlich angegriffen fühlt. Es ist schlicht mein persönlicher Eindruck. Und der ist natürlich immer subjektiv.
Vielleicht kann mich der Leser eher verstehen, wenn er die Tristesse folgender Bilder spürt. Unter der benachbarten Nicht-Peinern kursiert übrigens der Spruch: „Wer ist gern Peiner? Keiner!“ Warum wohl?
Auch wenn die Unterkünfte in Küstennähe teuer und oft belegt sind, kann man im Landesinneren vergleichsweise günstige Ferienwohnung oder Ferienhaus finden. Angebote gibt es auf entsprechenden Seiten zur Genüge. Die Küste ist von jedem Punkt der Insel aus in wenigen Minuten Autofahrt erreichbar. Von unserem Örtchen Sehlen in der Nähe von Bergen konnte man jeden Punkt der Insel in höchstens 40 Minuten Autofahrt erreichen. Vorausgesetzt – es gibt keine Staus auf den Straßen.
Der Zustand der Straßen auf Rügen ist über den Daumen betrachtet mangelhaft. Die Bundesstraßen sind zwar gut ausgebaut, aber in Ferienzeiten überfüllt. Schneller kommt man ans Ziel meist über Landstraßen, oft als Chaussee bezeichnet. Der Straßenbelag der Chaussees ist meist in einem desolaten Zustand und man wird ordentlich durchgeschüttet. DDR-Feeling halt. Aber man kommt schneller an den Zielort. Wenn man die Landstraßen nimmt, kommt man in den Genuss der zahlreichen Alleestraßen auf Rügen. Sie werden in den meisten Reiseführern als eine der Sehenswürdigkeit der Insel beschrieben.
Überall auf der Insel, wie auch sonst in Ostdeutschland, ist der slawische Einfluss in den Ortsnamen zu erkennen. Zwischen dem 7. und dem 12. Jahrhundert bevölkerten die westslawischen Ranen die Insel. Orte wie Sehlen, Zirkow, Gustow, Sassnitz und viele andere zeugen davon. Baudenkmalanlagen aus dieser Zeit sind leider kaum erhalten.
Die hügelige, meist landwirtschaftlich erschlossene Landschaft im Kern der Insel verleiht zu kilometerlangen Spaziergängen. Die Nähe zum Meer mit Gras- und Steilufern, Wälder und Kreidefelsen ergänzen die reizvolle Natur.
Die Kompaktheit der Insel bietet viele interessante Ziele auf überschaubarem Raum. Da wären die bereits erwähnten Kreidefelsen und Rügens Alleen, die durch die dichte Vegetation teilweise einen Tunnel bilden. Die Dampflok „Rasender Roland“ befördert einen schnell und bequem zu fast jedem Punkt der Insel, wenn man ohne Auto unterwegs ist. Auch architektonisch hat Rügen viel zu bieten: Ob die prunkvolle Bäderarchitektur des 19. Jahrhunderts in den Städten oder idyllisch in die Landschaft passenden Reetdachhäuser mit nordischer Backsteingotik.
Etwas aus der Reihe fällt die monströse, 4,5 km lange Nazi-Ferienanlage – das KdF Prora. In Erwartung vieler Lost-Places-Fotomotive, trafen wir in Prora auf eine Großbaustelle. Die alten, grauen Betonklötze werden entkernt und als Hotel- und Eigentumswohnungen der Premiumklasse hergerichtet. Unglaublich, aber aus dem alten, zeitbelasteten Betonkasten entstehen ganz hübsche Wohnanlagen. Wenn ich knapp eine halbe Million locker hätte, würde ich mir dort ganz sicher eine Wohnung mit Meeresblick kaufen.
Für Familien mit Kindern bietet Rügen zahlreiche Freizeit- und Vergnügungsparks. Im Rügenpark findet man auf einem großen Areal mehr als hundert maßstabgetreuer Nachbildungen berühmter Bauwerke. Viele Attraktionen wie eine übergroße Rutsche, mechanische Pferdereitbahn oder Wildwasser-Rondell sorgen für Spaß bei den Kleinen.
Im Dinosaurierpark Glowe warten über 120 lebensgroße Saurier auf die Erkundung durch kleine Entdecker. In Putbus können sich die Kleinen im größten Indoorspielplatz der Insel – der Pirateninsel – austoben. Für die Größeren, aber auch für die Erwachsenen, steht gleich gegenüber dem Parkplatz vor der Pirateninsel ein Einfamilienhaus auf dem Dach – das „Haus Kopf-über“.
Jedes Jahr findet auf Rügen internationales Sandskulpturen-Festival statt. Leider konnten wir es aus Zeitgründen nicht besichtigen. Positiv zu erwähnen wäre auch Karls Erlebnis-Dorf. Das Erlebnis-Dorf ist ein Sammelsurium an rustikalem Schrott, der kindgerecht in die Umgebung platziert wurde. Der Eintritt ist frei, viele Klettergerüste und Rutschen ebenso. Lediglich die Benutzung von einigen Attraktionen und Fahrgeschäften kostet den einen oder den anderen Euro. Das Erlebnis-Dorf finanziert sich wohl aus dem Verkauf von Souvenirs und ländlichen Snacks in der großen Markthalle. Sie beherbergt übrigens die größte Teekannensammlung der Welt. Im Jahr 2012 zählte das Guinness Weltbuch der Rekorde 27.390 Teekannen. Die Sammlung wächst von Jahr zu Jahr von privaten Spenden.
Als ambitionierter Hobbyfotograf bin ich immer auf der Suche nach interessanten Fotomotiven. Für Lost-Places-Freunde gibt es eine Menge aufgegebener oder verwahrloster Häuser auf der Insel. Sehr viele Motive bieten die maßstabgetreuen Nachbildungen im Rügenpark. Gerade im Weitwinkelbereich eröffnen sich viele interessante Perspektiven.
Eine besonderen fotografischen Leckerbissen entdeckte ich in Zirkow an der St.-Johannes-Kirche: Ein alter, verwahrloster Kirchenfriedhof mit erodierten, schiefen Grabsteinen erzählt seine eigene, besondere Ortsgeschichte. Die Schönheit des Vergänglichen auf eine ganz besondere Art.
Rügen – Stralsund – Hiddensee: Reiseführer mit vielen praktischen Tipps.
Price: EUR 16,90
(10 customer reviews)
10 used & new available from EUR 6,85
Das Hotel „Vier Jahreszeiten“ stellt eine 8-stöckige stylisch moderne Glas-Beton-Konstruktion dar. Hinter dem Gebäude befindet sich ein umzäunter Zweiebenen-Parkplatz mit Schranke. Unser Opel Meriva kam zwischen den ganzen Premium-SUVs etwas fehl am Platz.
Der Vier-Sterne-Standard des Hotels wird im Gebäudeinneren nocheinmal deutlich: sehr höfliches Personal, schicke Inneneinrichtung und Materialverarbeitung, Panoramaaufzug. Das Zimmer war sehr groß und geräumig. Ein Riesen King-Size-Bett vor einem Spiegelschrank weckte die wildesten Fantasien.
Das Restaurant mit Panoramaaussicht stellte alles bisher gesehene am Hotel in den Schatten! Ein geräumiger Speisesaal mit moderner, neuwertig erscheinender Einrichtung und einem Panoramablick über die Lübecker Altstadt. Frühstücksbüffet war sehr reichhaltig, lecker und ließ keine Wünsche offen. Alle vier Sterne hat sich das Hotel verdient. Wenn es nach mir ginge, hätte ich dem Hotel noch ein fünftes verliehen.
Das einzige, was mir bitter aufgestoßen war, dass jemand spät abends nebenan geraucht hat, obwohl das Hotel sich als Nichtraucherhotel bezeichnet. Der Rauch zog wohl über die Lüftungsanlage ins Zimmer rein und blieb bei uns hängen. Dies hätte prinzipiell in jedem Hotel ohne einen Balkon passieren können.
Die historische Hansestadt Lübeck gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Der historische Stadtkern ist von der Ausdehnung das größte deutsche Flächendenkmal des UNESCO-Welterbes. Der Lübecker Dom, das Rathaus und das Holstentor gehören zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Hansestadt.
In 15 – 20 Kilometer Entfernung liegen die bekanntesten Badeorte der Gegend Travemünde und Timmendorfer Strand mit zahlreichen Bade-, Sport- und Bummelmöglichkeiten. Beider Ferienorte sind einen Besuch wert, beide haben einen ausgezeichneten mehrere Kilometer langen Sandstrand mit Strandkorbvermietung. Etwas mehr zum Flanieren ist Travemünde geeignet, auf der breiten, Ende des 19. Jahrhunderts angelegten Strandpromenade. Travemünde ist das drittälteste Seebad Deutschlands und hat einen sehr gut erhaltenen ältesten Leuchtturm der Welt.
Unser Hotel lag irgendwo in einem verschlafenen Örtchen Bad Schandau. Der Navi führte uns einen schmalen Pfad den Berg hinauf in den Ortsteil Ostrau. Der Weg endete in der Sackgasse ca. dreihundert Meter vor dem Ziel. Ohne Hilfe der Einheimischen wäre unsere Bleibe nur sehr schwer zu finden.
Unser Hotel hieß „Ostrauer Scheibe“, gelegen auf einem Bergplateau mit Aussicht auf den Berg Königstein am Horizont. Große Erwartungen habe ich an das 3-Sterne-Hotel nicht gestellt, wurde jedoch sehr positiv überrascht. Ein geräumig wirkendes zweistöckiges Haus im Jugendstil mit Fassadenelementen aus schwarz bemaltem Holz sah äußerlich sehr gepflegt aus. Ein großer Parkplatz direkt vor dem Eingang sorgte für kurze Wege mit schwerem Gepäck.
Dekorative Elemente im Entree verliehen dem Hotel eine Wohlfühlatmosphäre. Das Zimmer war etwas klein, jedoch sauber und gemütlich. Vom Balkon aus konnte man den Blick in scheinbar unendliche Ferne schweifen lassen. Das Highlight war der Sonnenuntergang am Königstein in einigen Dutzend Kilometer Entfernung.
Sehr schön fand ich das Restaurant. Sehr leckere Speisen, leckeres Bier, freundliches Personal, zusammengesetzt überwiegend aus jungen tschechischen Mädchen. Das Highlight des Ganzen war das Frühstücksbüffet: reichhaltiges Angebot, alles frisch zubereitet, einfach fürstlich!
Für unsere Ausflüge hatten wir nur zwei Tage Zeit. Zudem war unser Zeitkontingent durch den aufkommenden Orkantief „Niklas“ noch weiter beschränkt. Das Hotel „Ostrauer Scheibe“ bietet zwar ein sich anbietendes Ausflugsziel zu den nahgelegenen „Schrammsteinen“. Jedoch kamen wir durch die holprigen Pfade mit unserem Kinderbuggy leider an sie nicht ran.
Am Tag darauf entschlossen wir uns für die Festung Königstein. Bei graubedecktem Himmel, aber vergleichsweise guter Sicht bot der Blick von der Festung einen imposanten Ausblick. Mein Lieblings-Schlechtwetterobjektiv Sigma 10-20 mm wertete die Fotos entsprechend auf. Ich denke, mit keinem anderen Objektiv in meinem Portfolio hätte ich diese Dramatik einfangen können. Am Nachmittag waren die ersten Ausläufer des Sturmtiefs schon da und es fing an zu regnen. Glücklicherweise hatten wir das meiste schon durch gehabt.
Ich fand die Gegend einfach toll. Man sollte für einen Urlaub in der Sächsischen Schweiz mehr Zeit mitnehmen. Es gibt einfach viel zu viel zu sehen. Gutes Wetter ist natürlich Voraussetzung
Vergessene Pfade im Elbsandsteingebirge: 31 Touren abseits des Trubels in der Sächsischen und Böhmischen Schweiz (Erlebnis Wandern)
Price: EUR 15,60
(9 customer reviews)
2 used & new available from EUR 15,60