Wahrscheinlich ein ganzes Jahr lang plagte ich mich mit der Entscheidung, ob ich mir eine Vollformat Nikon D750 oder eine Fujifilm X-T2 holen würde. Ich verbrachte Stunden auf der dpreview beim Pixel Peeking zwischen den beiden Kameras, las unzählige Forenbeiträge und Reviews und wog Pros und Kontras ab. Ich kam einfach nicht weiter. Mal fiel die Entscheidung auf die eine, mal auf die andere Kamera. Ich denke, die richtige oder die falsche Entscheidung hätte es nicht geben können. Nach langem hin und her bestellte ich mir bei Amazon die Fujifilm X-T2 . Die Begeisterung über dieses System hält bis heute wie am ersten Tag an.
Mit dem Vorgängermodell X-T1 liebäugelte ich bereits 2015, als ich mich letzten Endes für die X100T entschieden habe. Seitdem fotografierte ich fast nur noch mit der kleinen Fuji, soweit ich mit 23 mm auskam. Das Fuji-System war mir mittlerweile sehr vertraut. Ich liebte die X100T wegen ihrer relativen Kompaktheit, der Bildqualität und natürlich der legendären Fuji-Farben. Dass alle Fuji-Kameras dazu auch noch hammermäßig aussehen, nehmen wir einfach als Fakt hin
Auf Dauer vermisste ich jedoch andere Brennweiten. Was mich jedoch am meisten störte, dass die die X100T langsam war. Nicht nur beim Fokussieren, sondern beim gesamten Bedienkonzept. Meinen kleinen Sohn damit zu fotografieren war eine ziemliche Herausforderung.
Natürlich gewinnt die Nikon D750 in einigen dieser Punkten – speziell beim Rauschverhalten sowie dem physikalisch bedingten Freistellpotential bei Portraitobjektiven. Wie ich bereits oben geschrieben habe, es gibt nicht die Kamera. Den Punktsieg machte für mich jedoch die Fujifilm X-T2.
Ich habe die X-T2 bei Amazon bestellt, ohne sie in der Hand gehabt zu haben. Die Silbergraphitvariante der X-T20 hat mich überhaupt nicht überzeugt, als ich die Kamera mit der D750 direkt verglichen habe. Doch meine Sorgen bezüglich der X-T2 haben sich als gegenstandslos erwiesen. Die Kamera sah mindestens genauso gut wie auf dem Werbebild aus, fühlte sich wertig an, wie aus einem Guss gemacht. Dagegen wirkt die X100T fast wie eine Spielzeugkamera.
Die Belederung ist nicht aus Hartplastik wie bei der X100T, sondern gummiert, Einstellräder sind griffig und haben einen satten Einrastpunkt. Die Kamera liegt im Originalzustand relativ gut in der Hand. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ein Zusatzgriff für mich persönlich notwendig ist.
Ich habe die Kamera mit dem Kitobjektiv Fujinon XF 18-55mm F2.8-4 R LM OIS bestellt. Vom Design her bilden die Kamera und das Objektiv eine Linie und sehen zusammen verdammt gut aus. Erster Blick durch den Sucher: wow! So groß, so hell, so kontrast- und detailreich habe ich noch keinen Sucher erlebt. Ich mochte den Sucher meiner X100T sehr gerne. Den Sucher der X-T2 liebe ich jedoch über alles. Er stellt alles bisher mir Bekannte in den Schatten. Allein des Suchers wegen könnte ich auf eine X-T2 nicht verzichten wollen!
Erste Testaufnahmen ließen meine Sorgen bezüglich der Schärfe und Fokuspunkt zerstreuen. Alle Brennweiten lieferten scharfe Ergebnisse ohne einen Fehlfokus. Ich war begeistert. Mein inzwischen verkauftes Sigma 17-50 mm F2,8 EX für die Nikon-Kamera lieferte bei verschiedenen Brennweiten teils matschige Bilder.
Die Bildqualität ist selbst mit Kit-Zoom herausragend und toppt die Bildergebnisse der X100T. Richtig Spaß macht die Kamera mit lichtstarken Festbrennweiten. Bisher habe ich meinen Objektivfuhrpark um das Fujinon XF 16mm 1.4 erweitert. Es mag sein, dass die Nikon D750 beim ISO-Rauschen einen Tick besser abschneidet, aber alles in allem ist das Rauschverhalten des X-Trans-III-Prozessors sehr gut. Natürlich arbeite ich, soweit es geht, mit dem nativen ISO 200. Für Stockaufnahmen gehe ich, wenn es erforderlich ist, bis ISO 1600, in seltenen Fällen bis ISO 3200. Bei Freizeitfotos, Fotos für Instagram oder Flickr gehe ich mit dem ISO so hoch, wie es erforderlich ist, um noch verwacklungsfreie Aufnahmen zu bekommen. Unten ist ein Bild, das ich mit abends mit ISO 25600 geschossen habe.
Der Autofokus ist schnell, sehr schnell. Es gibt viele Parameter für Autofokusverfolgung, die man einstellen oder selbst konfigurieren kann. Den Autofokus habe ich bei meinem Sohn auf der Rutsche ausprobiert. Funktioniert gut, zusammen mit hoher Serienbildgeschwindigkeit von 8 Bildern pro Sekunde. Meine alte Nikon D7000 kann ich Sachen Autofokus der X-T2 nicht das Wasser reichen. Soviel steht fest. Sehr ausgiebig habe ich mich mit der Thematik noch nicht befasst. Bei Personenfotografie aktiviere ich meist die Gesichtserkennung, die auch recht gut funktioniert. Bei Portraitaufnahmen kann man die Gesichtserkennung auf Augenfokussierung erweitern. Es ist sogar möglich auszuwählen, ob die Kamera auf das linke oder auf das rechte Auge fokussieren soll!
Die X-T2 ist eine Kamera für Fotografen mit professionellem Anspruch. Wie es bei so einer Kamera üblich ist, fehlen hier gänzlich Motivprogramme sowie ein interner Aufhellblitz. Dank der hohen ISO-Empfindlichkeit, des großen Dynamikumfangs und nicht zuletzt der lichtstarken Optiken wird er auch selten gebraucht. Selbst bei Gegenlichtaufnahmen und einer geschlossenen Blende musste ich keinen Aufhellblitz verwenden, weil die Zeichnung dank des großen Dynamikumfangs gut durchkam. Wer aber trotzdem einen Blitz braucht, ist gut mit dem kleinen Aufsteckblitz bedient. Das kleine Ding, das in Sekunden auf den Blitzschuh aufgesteckt werden kann, ist richtig gut und baut durch seine Konstruktion hoch auf. Das ist wichtig, wenn man den Aufhellblitz bei großen Objektiven verwendet. Der Blitz ist immer in meiner Tasche dabei.
Weil ich gelesen habe, dass der Akku mit älteren Modellen kompatibel sei, habe ich fälschlicherweise angenommen, dass der Akku der X100T zu der X-T2 passen würde. Das war nicht der Fall. Vielleicht auch zum Glück. Denn der Akku der X100T war saumäßig schlecht. Ich war angenehm überrascht, wie langer der Akku an der X-T2 hält. Natürlich nicht zu vergleichen mit denen von DSLRs, aber dennoch hält der Akku subjektiv deutlich länger als an der X100T.
Viele bemängeln ein vermeintlich unübersichtliches Menü. Kann ich nicht nachvollziehen. Vielleicht einfach deshalb, weil ich mit dem Fuji-System bereits vertraut war. In helle Begeisterung versetzt mich der Joystik auf der Rückseite, mit dem man ohne zu verschwenken einen beliebigen Fokussierpunkt selektieren kann. So etwas möchte ich einfach nicht mehr missen.
Die Schwierigkeiten mit den RAW-Dateien haben meine Kaufentscheidung lange zugunsten der Nikon beeinflusst. Wer aktuelle Versionen von Lightroom oder Capture One besitzt, der braucht sich keine Sorgen zu machen. Er wird in seinem Arbeitsflow keine Veränderung merken. Meines Wissens sind die anfänglichen Schwierigkeiten mit der Schärfe der RAW-Dateien inzwischen behoben.
Für alle anderen gibt es gegenwärtig zwei tolle Möglichkeiten, die RAW-Dateien zu entwickeln. Mit dem von Fujifilm entwickelten Programm X RAW Studio hat der Fotograf die Möglichkeit, die RAW-Dateien direkt in der Kamera zu entwickeln. Dazu muss die Kamera nur mit dem PC per USB verbunden und eingeschaltet sein. Startet man das X RAW Studio, erkennt es die angeschlossene Kamera. Wenn man nun eine auf der Festplatte abgelegte RAW-Datei (bei Fuji RAF) auswählt, hat man die Möglichkeit, alle Belichtungskorrekturen bis hin zu Filmsimulationen vorzunehmen, die die Kamera bietet. Das ist sehr praktisch, weil man auch noch Jahre später die Filmsimulationen anwenden kann, mit der Gewissheit, dass dabei exakte Fuji-Farben rauskommen. Die Bildbearbeitung geschieht im internen Kameraprozessor. Die Verarbeitung ist somit sauschnell.
Eine andere Methode, Fuji-RAFs richtig zu konvertieren, ist ein Tool namens Iridient X-Transformer . Dieses Tool macht nichts anderes als die RAF-Dateien in Adobe native-Format DNG zu konvertiren. Anschließend kann man eine DNG mit voller Funktionalität, die eine RAW-Datei bietet, in Photoshop, Lightroom oder jedem Bildbearbeitungsprogramm mit professionellem Anspruch entwickeln.
Diese beiden Programme bieten die besten Möglichkeiten, Fuji-RAF-Dateien zu bearbeiten. Freeware-Programme wie Fujifilm Silkypix oder RAWTherapee liefern nach meiner Erfahrung vom Original farbabweichende Ergebnisse.
Aus dem Bauchgefühl heraus wusste ich von Anfang an, dass ich mir die Fuji X-T2 kaufen würde. Hätte ich mich für Nikon entschieden, würde ich der X-T2 sicherlich nachtrauern. Denn für mich – und wahrscheinlich für viele anderen Fuji-Fotografen – stellt die Fuji-Kamera den besten Kompromiss aus Bildqualität, Handlichkeit und Funktionalität dar. Fujifilm hat hervorragende und gleichzeitig kompakte Optiken, die sicherlich nicht günstig sind, aber andererseits nicht teuerer als Vollformat-Objektive. Und zu guter Letzt – die X-T2 sieht einfach verdammt gut aus!
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Wie immer hat man bei der Suche die Qual der Wahl. Zur näheren Auswahl standen noch 3 weitere Geräte: Das Meike MK-320 GN32 ist vergleichbar mit dem Neewer, schied aber aufgrund seiner schwarzen Farbe aus. Der Snobist in mir wollte einen zur Silberfarbe der X-100T passenden Look. Der recht kompakte Originalblitz Fujifilm EF-20 hatte eine Leitzahl von lediglich 20. Und der kleine, sehr schicke und von der Leistung identische Fujifilm EF-X20 hatte leider keinen schwenkbaren Kopf. Wer jedoch viel und ausschließlich mit einer X-100T unterwegs ist, für den wäre der EF-X20 sicherlich interessant.
Fuji- bzw. X-100T-Anhänger legen bekanntlich viel Augenmerk auf Äußerlichkeiten. Gewünscht habe ich mir ein Blitzgerät, das sich nahtlos in den silbernen Retrolook einer X-100T einbindet. Nach dem Unboxing einer sich recht wertig anfüllenden Verpackung hielt ich ein leichtes Stück Plastik in der Hand. Meine Nikon SB-700 ist zwar auch aus Kunststoff, die Haptik des Nikon-Blitzes steht jedoch in keinem Verhältnis zu dem federleichten Neewer. Es ist silbern und passt auf den ersten Blick zu der X-100T. Aber es ist Plastik. Es fühlt sich „Made ich China“ an. Mit dem Blitz werden eine Diffusorkappe und ein Standfuß mitgeliefert. Praktisch: Der Standfuß hat auf der Rückseite einen Gewindeanschluss zur Befestigung an einem Stativ.
Haptik hin oder her – an erster Stelle eines Blitzes sollten seine Lichtleistung und TTL-Fähigkeit stehen. Nach dem Einlegen von zwei AA-Batterien schob ich den Neewer auf den Blitzschuh. Arretiert wird der Blitz mittels einer runden Drehschraube, die ihn am Blitzschuh fest macht. Ist nicht so bequem wie bei Nikon, doch der Blitz kann auch so solide befestigt werden. Durch das Gewicht, auch wenn dieses klein ist, wird die X-100T kopflastig. Der Tragekomfort ist dahin. Aber das trifft wohn auf alle Kameras mit einem externen Blitz zu.
Auf dem Blitzschuh übertrug der NW 320 im TTL-Modus sofort die ISO und die Blende auf das Display. Auf den Auslöser gedrückt… Bild unterbelichtet. Weißabgleich überprüft und nochmal ausgelöst. Dasselbe Ergebnis. Geblitzt habe ich indirekt in einem recht trüben Wohnraum in ca. 45 ° Blitzkopfneigung.
Spätere Versuche im Innenraum und draußen ergaben jedoch zufriedenstellende Ergebnisse. Je nach Abstand zum Motiv und die Neigung des Blitzkopfes müsste man ggf. die Blitzleistung um ein, zwei Stufen nach oben oder nach unten korrigieren. Ich weiß jedoch nicht, ob das am Blitz liegt. Irgendwo habe ich gelesen, dass die TTL-Fähigkeit von Fujifilm nicht so fein ausgearbeitet wie die von Nikon und Canon sein soll. Gleichzeitiges Ansteuern des Neewer und des Nikon-Blitzes im manuellen Modus klappt mit der X-100T problemlos.
Trotz der etwas billigen Anmutung leistet der Neewer Speedlite NW 320 TTL recht gute Arbeit. Er ist kompakt, leicht und bietet trotz geringer Größe ordentliche Lichtausbeute. Das Gesamterscheinungsbild stört das übergroße CE-Kennzeichen auf der Frontseite. Das hätte man etwas dezenter platzieren können. Ungeachtet der kleinen Mankos überwiegt jedoch die Funktionalität und macht die Minuspunkte weg. Für nicht einmal 65 Euro stimmt der Preisleistungsverhältnis allemal.
Neewer® NW 320 TTL LCD Bildschirm LED-Assistent Vorschau Fokus Beleuchtung Speedlite für Fujifilm X100s X100r X30 X-Pro1 X-A1 X-A2 X-E1 X-E2 X-M1 X-T1 S1 SL1000 (Silber)
Price: —
(30 customer reviews)
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Wichtig war mir die durchgehende Lichtstärke. Deswegen schieden für mich die relativ lichtarmen Kit-Nikkore aus, die bei hohem Zoom noch weniger Licht als bei Weitwinkel durchließen. Aus dem Grund kam für mich das fast baugleiche, etwas mehr Zoom bietende Sigma 17-70 mm f2,8-4,0 nicht infrage. Preislich und auf einem annähernd gleichem technischen Niveau bewegt sich das Tamron SP AF 17-50mm 2,8 . Getestet habe ich diese Linse nicht. Meine Entscheidung für das Sigma fiel aus dem Bauch heraus. Vielleicht hielt ich das Sigma für eine bessere Marke.
Das Sigma 17-50 ist mit seinen 657 g kein Leichtgewicht und ist fast 100 g schwerer als das vergleichbare Kit-Objektiv Nikkor 16-85 VR . Das Gewicht fällt dem Objektiv jedoch nicht in Nachteil. Ich finde, die Nikon D7000 ist durch das Gewicht gut ausbalanciert. Die gummierte Oberfläche des Sigma fühlt sich sehr wertig an. Alles sitzt fest, nichts wackelt oder klappert. Die Drehelemente haben kein Spiel und gehen nicht zu leichtgängig. Das in manchen Foren beschriebene Verhalten, dass der Tubus beim Transport selbstständig aufdreht, konnte ich nicht beobachten. Für längere Transportwege oder für unwegsames Gelände gibt es eine Lock-Taste. Optisch harmoniert das Sigma 17-50 sehr gut mit dem D7000-Body. Die Einheit wirkt edler als die Kombination mit dem Nikkor-Kit-Objektiv.
Das Sigma liefert warme, satte Farben und zeigt durchgängig konstante Schärfe über den gesamten Zoombereich. Die Linse deckt die wichtigsten Brennweiten ab und hat mit 17 mm einen ganz ordentlichen Weitwinkel. Wer mehr Weitwinkel benötigt, kommt um die Anschaffung eines richtigen Weitwinkelobjektivs nicht herum. Ansonsten ist das Sigma ein ziemlicher Allrounder mit Weitwinkel und leichtem Tele.
Richtig dick punkten kann das Sigma mit seiner Lichtstärke. Offenblende von 2.8 ist schon nicht schlecht; der optische Stabilisator (OS) reduziert die Zeit, die aus freier Hand noch möglich ist, noch um ein paar Blendstufen. In halbdunklen Kirchen fotografiere ich grundsätzlich ohne Blitz. Bei ISO 800 bis 1600 hole ich mit der Linse mehr raus, als mit dem lichtstarken Nikkor 35 mm 1.8 .
Das Sigma deckt den Bedarf in den meisten Situationen ab. Durch seine universelle Vielseitigkeit ist die Linse super für Reisen geeignet. Durch den sehr schnellen Fokus ist sie für Kinder und Sportfotografie gut geeignet. Für das Letztere wäre natürlich mehr Zoom von Vorteil, aber man kann schließlich nicht alles haben.
Mitgeliefert wird mit dem Objektiv ein robuster Köcher mit Reißverschluss und einem Gurtgriff sowie eine tulpenförmige Gegenlichtblende. Bei der oft bemängelten Gegenlichtblende kann ich keinen Fehler finden. Wenn man sie richtig mit Klick einrastet, sitzt sie sehr fest am Objektiv. Sowohl im Arbeits- als auch im Transportmodus verkehrt herum.
Sigma 17-50 mm F2,8 EX DC OS HSM-Objektiv (77 mm Filtergewinde, für Nikon Objektivbajonett)
Price: EUR 318,58
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26 used & new available from EUR 216,99
Für solch eine schicke Fotokamera wie die Fujifilm X100T musste ich eine nicht minder schicke Tragetasche mitbestellen. Was war für mich wichtig?
Ich wollte meine X100T möglichst immer dabei haben. Deswegen kam für mich eine Halbtasche nicht in Frage. Ideal war eine Kombination aus Vollschutz und Bereitschaftstasche, wie das zu Analogzeiten üblich war. Laut Produktbeschreibung erfüllte die LC-X100S diese Anforderungen.
Nun, eine Tasche für die kleine Fuji X100T gibt es bereits ab 9,99 Euro, z. B. die O.N.E OC-X100 . Ob sie als solche etwas taugt, sei dahin gestellt. Ich habe mich nicht getraut, sie zu bestellen. Zu oft habe ich in der Vergangenheit die Erfahrung machen müssen, dass wenn man billig kauft, kauft man zweimal.
Im mittleren Preissegment liegt die MegaGear „Ever Ready“ für 29,99 Euro. Soweit man es auf den Bildern erkennen kann, macht sie einen recht ordentlichen Eindruck. Allerdings ist sie aus Kunstleder, was weniger schlimm ist. Leider hat sie keinen Zugang zum Batterie- und Speicherkartenfach, weshalb ich mich schließlich für die optisch fast gleich anmutende, aber 2,5-mal teurere Originaltasche von Fuji entschied.
Bestellt habe ich mir die Variante in Braun. Die zweiteilige Tasche wirkt elegant, aber gleichzeitig schlicht – eben zeitlos klassisch. Außen ist die Kamera durch dezentes Geruch verströmendes Hartleder geschützt, innen ist die Tasche durch weiche Stoffeinlage gepolstert.
Geliefert wird die Tasche mit einem zur Optik passendem Trageriemen. Wie der Originalriemen wird auch dieser an den Laschen der Kamera festgebunden und die Kamera um den Riemen herum mittels zweier Druckknöpfe festgemacht. In einer Rezension las ich, dass jemandem der Fotoapparat aus der Tasche rausgefallen war. Wenn man ihn richtig reinsetzt und mit den Druckknöpfen befestigt, ist das unmöglich. Meiner Meinung nach, ist der Schutz der Kamera in dieser Tasche bestens garantiert.
Ob die edle, glatte Lederoberfläche selbst für Kratzer anfällig ist, weiß ich nicht, aber ich befürchte fast ja. Ich denke, ein zwei Kratzer würden darauf hässlich aussehen, aber wenn es mehr werden sollten, würden sie dem Leder einen ins Bild passenden Vintage-Style verleihen.
Das Batterie- und Speicherkartenfach ist an sich eine feine Sache, leider ist die Öffnung etwas ungenau geschnitten, so dass die Klappe des Fachs gegen die Kante des Taschenausschnitts stößt. Man muss fummelig mit dem Fingernagel nachhelfen und riskieren, diesen aufzureißen. Für diesen Preis ein absolutes No Go!
Das ärgert mich schon etwas, denn nach jedem Shooting lese ich die Speicherkarte aus, ohne auf die WiFi-Funktion der Kamera zurückzugreifen. Außerdem muss der recht schwache Akku oft aufgeladen werden, so dass man das Fach schon öfters benutzt. Ich werde mal versuchen, die störende Lederkante mit einer feinen Feile etwas wegzuschleifen.
Wie bereits erwähnt, ist die Tasche zweigeteilt. Für sporadische Schnappschüsse kann man das Vorderteil schon mal auf- und wieder zumachen. Ist man auf einer Fototour, stört es, wenn es dauernd nach unten abhängt. Auch die beiden Druckknöpfe sind nicht so fest, so dass man die Abdeckung auch verlieren kann.
Die Tragetasche liegt um die Kamera wie eine zweite Haut. Sie ist sehr kompakt und leicht. Nach meiner Nikon D7000 fast schon schwerelos. Ein Traum! Außerdem ist der Trageriemen auf der Innenseite sehr griffig. Die Kamera sitzt fest und rutscht nicht wie meine DSLRs ständig von der Schulter. Plant man längere Fototouren und hat man kein Unwetter zu befürchten – in dem Fall würde ich nur die Halbtasche dran lassen. Sie macht die X100T griffiger und schützt die Ecken vor Stößen und Kratzern.
Ob der recht hohe Preis den Kauf rechtfertigt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Für 75 Euro bekommt man eine elegante, gut verarbeitete Kameratasche, die ihren Ansprüchen … mit kleinen Schwächen gerecht wird.
Fujifilm LC-X100S Kameratasche
Price: —
(21 customer reviews)
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Ich lief schon lange mit der Idee schwanger, mir für unterwegs und für Reisen eine Zweitkamera anzuschaffen. Irgendwo im Netz las ich über die angeblich sagenhafte Bildqualität der spiegellosen Fuji-Kameras. Der Blogger auf jener Seite ging so weit zu behaupten, vom Vollformat auf APS-C umsteigen zu wollen. So richtig glauben konnte ich das nicht, wurde aber neugierig und begab mit auf Recherche. Überrascht von so vielen positiven Bewertungen bei Amazon, fiel meine Wahl auf X-T1 mit einem 18-135mm-Objektiv. Ich fügte die Kamera zu meiner Wunschliste hinzu und dann geriet sie für ein paar Monate in Vergessenheit. Nicht zuletzt des stolzen Preises wegen für fast 1.700 Euro!
Vor circa zwei Monaten stolperte ich zufällig wieder über eine Fuji und die Besitzergreifung packte mich wieder. Als meine Ziele konkreter wurden – nämlich Kompaktheit -, verwarf ich schnell das Konzept X-T1. Sie mag eine wunderbare Kamera sein, insgesamt kleiner und leichter als meine Nikon D7000 , aber für eine Immer-dabei noch zu klobig und zu schwer.
Als Alternative fasste ich eine X-T10 ins Auge. Sie ist kleiner und leichter als die X-T1, hat ein schickes Retro-Design und ist beim gleichen Sensor wie die X-T1 deutlich günstiger. Das Gehäuse für 699,- Euro fast schon ein Schnäppchen! Bei dem günstigen Gehäusepreis suchte ich mir ein recht teueres Objektiv aus – nämlich das Fujinon XF-23mm F1.4 R für 899,- Euro. Die hochgelobte optische Abbildungsleistung bereits bei Offenblende von F1.4 war mir das Geld wert. Beispielfotos bei Flickr bewiesen die durchweg positiven Amazon-Rezensionen. Der Kaufwunsch war schon besiegelt, bis ich in einer Rezensionen von einer Alternative zur X-T10 las – der Fujifilm X100T .
Eigentlich war ich schon derart in das Konzept und das Design der X-T10 verliebt, dass ich kaum eine andere Kamera wahrnahm. Doch die kleine X100T fiel mir doch auf. Sie war noch kleiner als die X-10, hatte ein kleines, fest verbautes Objektiv und war eigentlich … eine Kompaktkamera. Kann eine Kompaktsucherkamera überhaupt eine Alternative zu einem Kamerasystem mit Wechselobjektiven darstellen? Ganz klar – sie kann!
Nun begann ich die Pros und Kontras der beiden Modelle gegeneinander abzuwiegen.
Alle weiteren technischen Merkmale beider Kameras sind identisch.
Es tut vielleicht nichts zur Sache und mag sich womöglich hipstermäßig anhören, aber zu einer schicken Retro-Style-Kamera wollte ich eine entsprechende Ledertasche haben. Eine in Braun! Einfach aus Nostalgie. Neben den kleinen Abmessungen war das einer der wichtigsten Punkte für meine Entscheidung zugunsten der X100T.
Der einzige Nachteil bei der X100T, vom fehlenden klappbaren Display abgesehen, war das etwas lichtärmere Objektiv mit einer Blendzahl von 2.0. Testfotos und die vielen Berichte im Internet schienen jedoch sehr überzeugend und nach einigem hin und her bestellte ich sie mir. Zusammen mit der 75 Euro teueren Originaltasche LC-X100S .
Ich habe bis dato die X100T noch nicht in der Hand gehalten und war zunächst doch über die Größe überrascht. Irgendwie habe ich sie mit etwas kleiner vorgestellt. Sie ist etwas kleiner als der Body meiner Nikon D50 ohne Objektiv. In die Jackentasche, wie in einer Amazon-Rezension gelesen, passt sie ohne weiteres nicht rein. Würde ich auch nicht tun. Ich hätte Angst, die wertige, edle Oberfläche zu zerkratzen.
Das Gehäuse der X100T ist aus solidem Druckguss-Magnesium gefertigt. Dem Leder nachempfundene Kunststoffoberfläche ist leider etwas glatt. Ich hätte mir etwas Griffigeres gewünscht. Da die Kamera sowieso immer in der mitbestellten Halb-Tasche drin steckt, ist es nicht weiter schlimm. Die Kamera ist unglaublich schick und sexy. Im braunen Ledercase wirkt sie, als hätte man eine Zeitreise 30, 40 Jahre zurück in die Vergangenheit unternommen.
Nach dem Auspacken möchte man die Kamera am liebsten gleich ausprobieren. Geht jedoch nicht, der Akku muss aufgeladen werden. Und das dauert … und dauert. Nach gefühlt etwas mehr als zwei Stunden brach ich den Ladevorgang ab und nahm den Akku raus, steckte ihn in die Kamera ein und schaltete sie ein. Es geschah nichts. Leise Panik ergriff mich. Habe ich etwa ein defektes Exemplar erwischt? Ich machte die Batterieabdeckung auf und überprüfte die Lage der Kontakte. Klar, hab den Akku falsch herum eingelegt. Finde ich schade, dass Fujifilm nicht eine spezielle Akkuform designt hat, um das Falscheinlegen zu verhindern.
Das Benutzerhandbuch zur Kamera ist verhältnismäßig klein und dünn. Neben dem 325 Seiten starken Handbuch für meine Nikon D7000, das die Bezeichnung Taschenbuch zu Recht verdient, implizieren die vier Dutzend Seiten der Fuji im minimalistischen A6-Format eine gewisse Simplizität des Produkts. Doch weit gefehlt. In dem kleinen Retrogehäuse steckt jede Menge modernster Technik.
Nun ging es zum eigentlichen Test der Kamera. Leider mangelt es der X100T an Direktzugriffstasten. Es gibt ein Wahlrad für ISO und eins für die Belichtungskorrektur. Die Blende wird, wie zu Analogzeiten, am Objektiv verstellt. Die vier Drehkreuztasten sowie die Fn-Taste lassen sich individuell belegen. Das war’s. Ach ja, und vorn noch, seitlich über dem Objektiv, befindet sich ein Umschalthebel für den optischen oder den elektronischen Sucher (wo sich bei vielen analogen Kameras der Hebel für den Selbstauslöser befand). Das macht das Arbeiten mit dieser Kamera langsamer als mit einer DSLR der Klasse D7000 und darüber. Das wusste ich aber schon vorher. Viele Fotografen lobten gerade dieses langsame Arbeiten als etwas Besonderes und Kreatives. Wie zu Analogzeiten. Diese Begeisterung (was das langsame Arbeiten angeht!) kann ich nach knapp einer Woche mit der Kamera nicht teilen. Ich vermisse schmerzlich ein Wahlrad für ISO und eine Taste für den Blitz. Vielleicht kann man sie noch vernünftig anderen Tasten zuweisen. Wird sich in Zukunft zeigen.
Als eingefleischter Nikon-User fand ich die Bedienung etwas gewöhnungsbedürftig. Doch bereits am zweiten Tag fand ich mich damit schon sehr gut zurecht. Das Menü ist zwar sehr lang, doch es gibt unter der Taste Q (Quick?) ein Schnellmenü, in dem sich viele wichtigen Funktionen einstellen lassen. Nicht so schnell wie bei einer DSLR, aber um Welten schneller als bei gewöhnlichen Sucherkameras.
Spätestens beim Blick durch den Sucher merkt man der Kamera ihre Komplexität an. Durch das optische Sucherbild werden mittels eines integrierten Prismas und LCD-Elements elektronische Informationen eingeblendet. Sehr praktisch finde ich den Sensor, der das LCD-Display ausmacht, wenn man die Kamera an das Gesicht nähert. Bei allen elektronischen Hilfsmitteln merkt man es trotzdem, dass es eine Sucherkamera ist – man sieht einen Stück vom Objektiv durch den Sucher. Für einen jahrelangen DSLR-Nutzer ein total ungewohntes Bild! Aber … sobald man auf die Hybridansicht schaltet, sieht man im Sucher ein hundertprozentiges Live-View vom anvisierten Ausschnitt. Ohne das störende Objektiv und mit voreingestellten Filsimulation. What you see ist what you get! Der Hybridsucher ist eine unglaubliche Innovation. Bei Sonnenschein habe ich die Kamera noch nicht benutzt, aber bei spärlicher Zimmerbeleuchtung ist der Hybridsucher eine echte Hilfe.
Den oft bemängelten Autofokus in schlecht beleuchteter Umgebung kann ich nicht nachvollziehen. Der Autofokus sitzt immer richtig, wo meine Nikon D7000 mit dem 35mm-Nikkor 1.8G schon längst pumpt. Übrigens, wenn man auf die Hybrid-Anzeige umschaltet, fokussiert die Kamera deutlich schneller.
Die Bildqualität beschreibe ich mit einem Adjektiv: superb! Sehr natürlich wirkende Farben, eine fantastische Bildwiedergabe. Kein Unterschied zu Nikon D7000 bei den ersten Testaufnahmen im dämmerigen, spärlich beleuchteten Zimmerlicht. Die Aufnahmen der Nikon waren alle zu gelbstichig. Nicht so die Fuji.
Bei Offenblende erscheinen die Bilder etwas zu matschig. Hat mich zunächst etwas beunruhigt. Jedoch bereits bei Blende 4.0 sind die Aufnahmen scharf wie eine Rasierklinge. Die Unschärfe ist wohl in der Konstruktion der Linse und der Physik des Lichts begründet und macht sich nur bei Nahaufnahmen bemerkbar. Bei Landschaftsaufnahmen sind die Bilder bereits bei Offenblende recht scharf (s. Bild rechts). Ich werde demnächst dieser Frage nachgehen. Auffallend ist das wunderbare Bokeh für solch eine leicht weitwinkliche Brennweite.
Auch bei höheren ISO-Werten sind die Aufnahmen sehr rauscharm. Bis ISO 800 ist das Rauschen praktisch gar nicht bemerkbar, bis 1600 moderat und bis 3200 noch vertretbar. 6400 ist, je nach Situation, auch noch brauchbar. Ich werde mich in einem anderen Beitrag den ISO-Werten widmen.
Erschütterungsfreies Auslösen, da kein Spiegelschlag.
Die Fujifilm X100T ist eine winzige Schönheit mit wunderbaren inneren Werten. Ich bin mir ganz sicher, es ist der Beginn einer großen Liebe. Ob ich weiterhin noch mit meiner Nikon fotografieren werde?
Als Alternative zum schlechten Druck-Handbuch gibt es auf der Fuji-Seite eine digitale Onlinefassung . Wahlweise als html- oder pdf-Versionen.
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Neulig bekam ich ein Gerät in die Hände, das mich gleich in seinen Bann zog. Der Name – Universe2Go – hört sich fast wie ein Pappbecher Instantkaffee an. Kann so ein Produkt mit solch einem klangvollen Namen halten, was es verspricht? Ich hatte ausreichend Gelegenheit, Universe2Go zu testen.
Geliefert wird das Gerät des Herstellers Omegon in einer kleinen, aber edel wirkender Verpackung. Ähnlich wie ein Smartphone oder Tablet der marktführenden Luxusmarken. Luxusartikel werden heute in minimalistischen, dezenten Verpackungen an den Kunden gebracht. Weniger ist oft mehr. Das gefällt mir.
Ich war über die Leichtigkeit von Universe2Go überrascht. Federleichte 245 Gramm bringt es auf die Waage. Irgendwie habe ich es mir wuchtiger Dargestellt. Über weniger Gewicht freut man sich spätestens dann, wenn man die Brille minutenlang zu den Sternen hin richtet. Außerdem wird das Gerät schwerer, wenn man das Smartphone einlegt. Smartphone? Ja, richtig. Das Smartphone – wie es schön heißt, nicht in der Verpackung enthalten -, ist das Kernstück des Produkts. Mit einer entsprechenden App.
Somit ist die Brille nichts anderes als eine kunststoffgeformte Fassung mit einem halbtransparenten Prismenspiegel. Die App – verfügbar momentan für iOS und Android – ist stattliche 350 MB groß. Spätestens beim ersten Blick zum Firmament wird einem klar, warum.
Oben in der Brille befindet sich ein Deckel. Wenn man ihn öffnet, entdeckt man dünne, vorgeschnittene Schaumstoffeinlagen. Die muss man so entfernen, damit man im Passepartout rutschfest ein Smartphone platzieren kann. Ich kann für andere Modelle nicht sprechen – mein iPhone 5s passte da jedenfalls wie angegossen rein.
Leider war es an diesem Tag bedeckt, als ich die Astrobrille zum ersten Mal ausprobierte. Also, suchte ich mir abends ein dunkles Zimmer, startete die App und legte das Handy in die Brille ein. Etwas gewöhnungsbedürftig ist das Menü. Wie bedient man ein Smartphone, das in einer Plastikhülle umschlossen ist? Durch Neigen und Drehen des eigenen Kopfs. Auf diese Weise kann man den kleinen Cursor in Form einer Hand bewegen. Ein längeres Verweilen über einem Menüpunkt aktiviert diesen. Raffiniert! Erfordert aber entsprechende Übung.
Ich aktivierte den Punkt Entdecker und richtete den Blick nach oben. Eine imaginäre Sternenkuppel überflutete das Zimmer. Dazwischen Sternzeichen mit gedachten Umrisslinien, Deep-Sky-Objekte, Planeten. In der Mitte des Sichtfeldes sieht man einen kleinen gelben Kreis, der mit dem Blick wandert. Er fungiert wie ein Visier. Peilt man ein Objekt auf der Sternenkarte an, aktiviert sich die Zusatzinformation dazu. Und jetzt kommt’s: Nicht bloß reine, trockene Information. Nein. Für einen Moment wurde ich in meine Kindheit zurück versetzt, als plötzlich eine warme, ruhige Stimme begann, über den markantesten Planeten des Sonnensystems, den Saturn zu sprechen. Über die Zusammensetzung des Gasplaneten, dass er so leicht sei, dass er in Milch schwimmen könnte, über die stabile Ringstruktur, über die Cassinische Teilung. Mit einem hochauflösenden Foto, das die Cassini-Mission vor einigen Jahren übermittelte. Ich war wieder der kleine Junge, der im Kippstuhl sitzend mit offenem Mund nach oben starrte und von Reisen zu fremden Welten träumte. Optional lässt sich über die App verträumte elektronische Musik aktivieren, die die Stimmung aufrundet.
Der erste Eindruck war überwältigend. Ich konnte jetzt kaum erwarten, das Gerät unter freiem Himmel zu testen.
Der zweite Beobachtungstag war erst in zweieinhalb Wochen möglich. Seit ich das Gerät hatte, war der Himmel die ganze Zeit über bedeckt. Leider wurde es an diesem Tag abends auch diesig. Lediglich das Licht der Mondscheibe zwängte sich mit einem Doppelhalo durch den Nebelschleier. Ich war dennoch gespannt, ob die Universe2Go-Brille sich richtig am Himmel orientieren kann und ging damit auf die Terrasse. Tatsache, die Brille wusste sofort, wo der Mond sich befand, wenngleich die Position der projizierten Astrokarte ca. 2 Mondscheiben daneben lag. Visierte man länger diese Position an, wurde der Abstand immer geringer. Irgendwo im Menü sah ich den Punkt „Kalibrierung“, was aber erst an einem hellen Stern möglich war. Ich musste also besseres Beobachtungswetter abwarten.
Nun war es nach einigen Wochen endlich soweit, dass ich abends sternenklaren Himmel hatte. Gewappnet mit der Universe2Go-Brille und dem eingelegten Smartphone, ging ich in die kalte Abendluft hinaus.
Ich wohne zwar auf dem Land, aber auch hier ist der Begriff Lichtverschmutzung kein Fremdwort. Dekobeleuchtung, Laternenlicht und das ständig angehende Licht durch Bewegungsmelder beeinträchtigen insgesamt den Blick zum Sternenhimmel. Nicht so schlimm wie im dichten Ballungsgebiet, aber dennoch ziemlich. Ich war also gespannt, ob ich durch die Überblendung der Sternkarte vom Smartphone noch die Sterne am Firmament sehen kann. Das haben die Ingenieure von Universe2Go auch clever gelöst. Es gibt vier verschiedene Helligkeitsmodi: Stadt, Dorf, Land und Dunkel.
Für Brillenträger ist Universe2Go ebenso gut geeignet wie für Beobachter ohne Brille. In meiner leicht durch Lichtverschmutzung beeinträchtigten Gegend ließen sich die hellen Sterne durch die Astrobrille recht gut ausmachen. Allerdings weiß ich es nicht, wie es sich in einer absolut dunklen Umgebung verhält, da das menschliche Auge eine recht lange Adaptionszeit an die Dunkelheit benötigt.
Die Kalibrierung des Geräts erfolgt anhand von vorgegebenen hellen Sternen. Etwas nervig fand ich den Umstand, wenn ich die Brille kurz vom Gesicht wegnahm, um mich zu vergewissern, welchen Bereich ich am Himmel anvisierte, schaltete die App wieder zum Menü um. Das ist kein Fehler, sondern gewollt: Hält man die Brille nach unten, aktiviert sich das Menü. Das ist etwas gewöhnungsbedürftig. Man muss es sich nur im Hinterkopf behalten.
Das Produkt Universe2Go ist eine ausgeklügelte Kombination aus Smartphone-App und einer sie unterstützenden optischen Einheit. Wo man sich früher mit Sternkarten abquälen musste, um sich am Nachthimmel zu orientieren, erledigt diese Aufgabe heute recht kostengünstige Elektronik. Universe2Go eignet sich hervorragend sowohl für Anfänger als auch für fortgeschrittene Hobbyastronomen. Es kann als Zeitvertreib für bis in die Nacht andauernden Grillpartys und als didaktisches Lernspielzeug für Kinder und Jugendliche fungieren. Mit Universe2Go kann heute jeder ein eigenes Planetarium im Handtaschenformat besitzen. Ob unterwegs, im eigenen Garten oder im Urlaub – Universe2Go lässt sich überall einsetzen.
Universe2Go kann unter folgendem Link bezogen werden: universe2go.com
Omegon Universe2go Planetarium, Augmented Reality Astronomie Gadget mit Smartphone App
Price: EUR 49,90
(7 customer reviews)
2 used & new available from EUR 49,90
Auswahl gibt es prinzipiell genug auf dem Markt. In dem Preissegment liegen solche Kameras wie Panasonic DMC-LZ30, Nikon Coolpix L340, Polaroid IE 4038, Rollei Powerflex 260 und die Fujifilm FinePix S8600. Meine Entscheidung fiel letzen Endes auf Fujifilm, da sie im Schnitt 20 – 30 Euro günstiger als Konkurenzmodelle war, aber bessere Gesamtbewertung als das günstigste Modell – Polaroid – erhielt. Der Preis spielte hier eine entscheidende Rolle. Ich war also gespannt, was man für 129 Euro bekommt.
Bei der über Amazon bestellten Kamera handelte es sich um Euroware. Das heißt, das Benutzerhandbuch gab es nur in Niederländisch. Eigentlich nicht weiter schlimm im digitalen Zeitalter – das Handbuch lässt sich jederzeit als PDF herunterladen. Schade nur, dass es bei der Bestellung nicht ersichtlich war.
Die Kamera ist schön kompakt, handlich und leicht. Betrieben wird sie mit 3 AA-Batterien. Das ist günstig und praktisch. Leider hat sie keinen eingebauten optischen Sucher. Fotografiert wird nur über den 3-Zoll großen Monitor. Der ist relativ träge und grobpixelig. Okay, für das Preissegment kann man keinen Monitor mit 1 MP Auflösung erwarten.
Direktzugriffstasten gibt es nur am Drehkreuz mit je einer zusätzlichen DISP- und PLAY-Taste. Oben ist das Wahlrad für Motivprogramme, manuelle und automatische Modi angeordnet. Die meisten Einstellungen sind, wie bei meisten Kameras dieser Preisklasse, nur durch das Menü zu erreichen.
Es ist schon erstaunlich, wie eine 36-fache Vergrößerung, Brennweite von 25mm/900mm (35-mm-Kleinbildäquivalent), in so ein kompaktes Gehäuse hinein passt. Klar, die Linse ist nicht besonders lichtstark. Der Blendenwert geht von f/2,9 im Weitwinkel- bis zu sagenhaften f/15,4 im Telebereich. Da würde das Freihandfotografieren bei voll ausgefahrenem Tubus selbst bei schönstem Wetter zur sportlichen Leistung werden. Der eingebaute Bildstabilisator schafft zwar etwas Abhilfe, Wunder kann er jedoch nicht bewirken.
Fotos sehen relativ verrauscht aus, die Schattenpartien gehen unter. Bei schwierigen Lichtverhältnissen – wie etwa in schlecht beleuchteten Innenräumen bei Gegenlicht – kommt mein iPhone 5s mit der 645 Pro Mk III App intelligenter zurecht und liefert gefühlt bessere Bildergebnisse. Der Autofokus der FinePix ist relativ langsam, erkennt aber im Automodus viele Motive richtig. Die Kamera hat auch zwei manuelle Modi: Blendenautomatik S und Manuell M. In der Blendenautomatik wird die Zeit vorgegeben, die Blende ermittelt die Kamera selbstständig. Im manuellen Modus M stellt man sowohl die Zeit als auch die Blende selbst ein. Schleierhaft ist mir, warum der Hersteller der Kamera keinen Zeitautomatikmodus spendiert hat. Mit meiner DSLR fotografiere ich fast ausschließlich über Zeitautomatik/Blendenvorwahl. Die Belichtungszeit ermittelt die Kamera. Da, wo es nötig ist, greife ich manuell ein. Interessant fand ich es auch, dass die Blende sich nicht stufenweise verändern lässt. Man kann entweder die kleinste oder die größte einstellen.
Auf die Motivprogramme und Filtereffekte gehe ich nicht weiter ein. Diese sind, wie bei den meisten Kameras dieser Preisklasse, recht unintelligent und überflüssig. Die Langzeitbelichtung der Fuji-FeinPix beträgt höchstens 8 Sekunden. Alles, was darüber ginge, wäre wahrscheinlich zu stark verrauscht. Darüber hinaus kann man auch manuell fokussieren.
Die Panoramafunktion arbeitet zwar ganz ordentlich, das Handling ist jedoch recht umständlich. Mann muss nach dem ersten Auslösen die Kamera langsam nach rechts schwenken, bis ein ein Fadenkreuz das vorgegebene Ziel trifft. Dann darf die Kamera weiter bewegt werden und die gleiche Prozedur muss wiederholt werden. Wer schon mal eine Flugsimulation gespielt hat, in der man einen gegnerischen Flugzeug abschießen musste, wird sich vielleicht daran erinnern.
Für 129 Euro bekommt man eine Megazoom-Kamera, die man bei schönem, sonnigen Wetter gut verwenden kann. Wunder darf man von so einer Kamera nicht erwarten. Gedacht ist sie für den weniger anspruchsvollen Fotografen mit nicht allzu großem Geldbeutel. Ich halte die 16 Megapixel für so eine Kamera als etwas übertrieben. Mit einer geringeren Auflösung hätte man womöglich bessere Bildergebnisse. Aber das ist wohl die Verkaufspolitik des Herstellers: Der Kunde setzt die Pixelanzahl mit der Bildqualität gleich.
Fujifilm FinePix S8600 Kompaktkamera (16 Megapixel, 7,6 cm (3 Zoll) Display, 36-fach opt. Zoom, Kompakte Bauweise) schwarz
Price: EUR 101,99
(21 customer reviews)
7 used & new available from EUR 101,99
Display:
10,2 cm (4 Zoll)
Displayauflösung:
800×480 Pixel
Auflösung der Kamera:
3 Megapixel
Blitz:
kein
Wie man sieht und es nicht anders zu erwarten war, liefert Sony Xperia E1 matschige Bilder mit starken, unnatürlich wirkenden Kontrasten. Eigentlich schade, denn äußerlich gibt das Xperia ein schönes, robust wirkendes Gerät her. Die dürftige Bildqualität geht nicht auf die recht geringen Bildauflösung zurück. Die Hauptlast wird wohl der internen Bildverarbeitung zufallen und vielleicht auch dem Objektiv. Die Kamera des Xperia eignet sich demnach nur als Notlösung, wenn man nichts anderes zur Hand hat. Für Selfies, wer was von sich hält, oder gar als Digitalkameraersatz eignet sich das Sony Xperia E1 nicht.
Apple iPhone 5S Smartphone 16GB (10,2 cm (4 Zoll) IPS Retina-Touchscreen, 8 Megapixel Kamera, iOS 7) Spacegrau
Price: EUR 279,95
(426 customer reviews)
37 used & new available from EUR 85,00
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Für den Test wurde ein abgedunkelter Teil meines Büros verwendet. Beide Aufnahmen wurden ohne Einsatz von Blitz und ohne HDR-Funktion aufgenommen. Beide Bilder sind unbearbeitet und in der Originalauflösung.
Auf den ersten Blick gibt es keinen Unterschied zwischen beiden Bildern. Wenn man genauer hin sieht, fällt aber schon auf, dass die Kamera des neuen iPhone 6 scheinbar mehr Dynamikumfang hat. Die Schattenpartien sind besser aufgelöst, etwas mehr Details kommen zutage. An der Auflösung hat sich nichts geändert. Sie liegt immer noch bei 8 Megapixeln.
Etwas enttäuschend fiel das Ergebnis schon aus. Auch beim neuen Generationswechsel bleibt eine Handykamera leider noch das, was sie ist: Eine Telefonkamera für Schnappschüsse, die überwiegend flaue, langweilig wirkende Bilder liefert. Für mich jedenfalls bietet das iPhone 6 keinen fotografischen Anreiz für einen Systemwechsel.
iPhone 5s | iPhone 6 | |
Auflösung | 8 MP | 8 MP |
Pixelgröße | 1,5 µ | 1,5 µ |
Blende | ƒ/2.2 | ƒ/2.2 |
Blitz | True Tone | True Tone |
Objektiv | 5 Elemente | 5 Elemente |
Mir ist schon bewusst, dass ich mit den kleinen Alleskönnern, mit denen man auch noch telefonieren kann :), etwas zu hart ins Gericht gehe. In der noch recht jungen Existenz der Fotohandys wurden gewaltige technische Fortschritte erzielt. Über diese Entwicklung berichtete ich im eigens dafür gewidmeten Artikel . Es ist unbestritten erstaunlich, was so ein kleiner, flacher „Taschencomputer mit Telefonfunktion“ leisten kann. In manchen Situationen kommen recht brauchbare Ergebnisse heraus. Sehr oft greife ich auf die Panoramafunktion des iPhone zurück. Von einer Linse, kleiner als menschliche Pupille, kann man nicht die optische Leistung einer Spiegelreflexkamera erwarten. Aber der technische Fortschritt bleibt nicht stehen. Mal sehen, was die Zukunft bringt.
Apple iPhone 6, 4,7″ Display, 16 GB, 2014, Silber
Price: EUR 285,00
(694 customer reviews)
26 used & new available from EUR 149,00
Nun habe ich mich endlich dazu durchgerungen, mir einen externen Blitz zuzulegen. Ich habe mich schon lange davon verabschiedet, billig und zweimal zu kaufen. Streng genommen hatte ich schon mal einen externen Blitz, einen Electra Slave Flash (s. Ausrüstung ). Dieses Ding hat mir für Jahre die Lust am Blitzen versaut. Dieses Mal sollte was Richtiges her. Doch was? Erstmal begann die obligatorische Recherche.
Als erstes stieß mir der
Yongnuo OS02037 YN-560 Mark III
für nur 67 Euro ins Auge. Er wird bei Amazon im Verkaufsrang unter Systemblitzen als Nummer 1 geführt, erhält durchweg positive Kritiken und besticht mit einer hohen Leitzahl von 58. Andererseits wieder mal so ein günstiges Gerät, obwohl es auf den Bildern recht wertig aussieht? Und dann noch ein China-Produkt. Als ich dann erfuhr, dass der Yongnuo kein TTL unterstützt und nur manuell betrieben werden kann, verabschiedete ich mich von dem Gedanken, ihn zu kaufen. Ähnliche Überlegungen hatte ich bezüglich des noch günstigeren
Neewer® NW-565 EXN i-TTL-Slave Speedlite
für nur 59 Euro. Manch einer mag das vielleicht anders sehen, aber ich wollte mich nicht noch einmal mit einem Billigprodukt herumärgern.
Als nächstes stolperte ich über den Metz Mecablitz 52 AF-1 . Mit Sicherheit ist es kein schlechtes Gerät, mit 210 Euro kein Schnäppchen und mit einer Leitzahl von 52 ziemlich leistungsfähig. Allerdings fand ich den Touchscreen nicht so schön. Mag vielleicht Geschmackssache sein, aber direkte Zugriffstasten finde ich praktischer, um schnell zur gewünschten Einstellung zu gelangen. Ich sah mich also weiter um.
Nach einem interessanten Bericht bei chip.de stieß ich auf Nissin Speedlite Di866 Mark II für aktuell 205 Euro. Von den 10 getesteten Blitzgeräten kam der Nissin auf Platz 3. Er hat eine enorme Leitzahl von 60, kann Stroboskopblitzen und hat einen kleinen Zweitreflektor vorn zum besseren Ausleuchten frontaler Partien. Allerdings stolperte ich über einen in vielen Rezensionen bemängelten Punkt – das laute Knistern des Zoomreflektors. Nachdem ich in einem Youtube-Video dieses Knistern auch gehört habe, verabschiedete ich mich von dem Wunsch, einen Nissin Speedlite haben zu wollen. Diesem störenden Geräusch haftete ein gewisser Billig-Touch an. Außerdem gefiel mir das recht langsam aufbauende Farbdisplay von Nissin nicht so gut. Er ändert durch einen Lagesensor zwar die Richtung, wenn man die Kamera hochkant nimmt, aber der langsame, gameboy-anmutende Bildaufbau macht dieses Feature zunichte.
Tief im Unterbewusstsein fiel meine Entscheidung sowieso schon für einen Nikon SB-700 . Ich konnte auch keine ernst zu nehmenden Kritikpunkte zu diesem Blitzgerät finden. Recht klein und formschön mit einem angehnehm grün leuchtenden übersichtlichen LCD-Display ohne TFT-/Touchscreen-Schnickschnack. Und das Beste: Der SB-700 spricht die Sprache Nikon – in der Kommunikation mit der Kamera und von der Bedienung durch den Menschen. Die Position der Tasten ist durchdacht, Haptik sehr angenehm, die Bedienung intuitiv. Im besagten Test bei chip.de war Nikon SB-700 das schnellste Blitzgerät mit einer Ladezeit von ca. 2,5 Sekunden. Ich dachte erst, dass das die Zeit ist, die das Blitzgerät zwischen zwei Aufnahmen benötigt. Nein, es ist die Bereitschaftszeit. Danach feuert der SB-700 wie ein Maschinengewehr.
Der Preis für den Nikon SB-700 schwankt bei Amazon sehr stark. Entdeckt habe ich ihn zunächst für rund 250 Euro und auf die Wunschliste gesetzt. Während ich mich fremd umguckte, stieg der Preis auf über 300 Euro. Nach langem Suchen bestellte ich den Blitz beim niederländischen Händler Photospezialist für 255 Euro.
Ein paar Tage später war das Päckchen da. Verpackt in einen kompakten nikontypischen goldenfarbenen Karton in einer kleinen quadratischen Aufbewahrungstasche mit Reißverschluss und Gürtelschlaufe. Mitgeliefert wurden ein Standfuss, ein Diffusoraufsatz und je ein Farbfilter für Kunst- und Fluoreszenzlicht. Bei den vermeintlich günstigeren Metz und Nissin fehlen die Diffusoraufsatz und die Farbfilter. So viel günstiger wären sie im Endeffekt dann auch nicht. Einzig die Bedienungsanleitung war auf Holländisch und Französisch. Aber das war mir schon vorher bekannt. In der Beschreibung im Webshop wurde darauf hingewiesen, dass es sich bei dem Gerät um „EU-Ware“ handelt. Eine Bedienungsanleitung kann man im PDF-Format bei Nikon herunterladen. Wer ein Handbuch in Deutsch haben möchte, der muss etwas tiefer in die Tasche greifen.
Das manchmal bemängelte Wackeln des SB-700 im Blitzschuh kann ich nicht bestätigen. Man legt den Lock-Schalter nach links, schiebt den Blitz in den Blitzschuh rein und legt den Lock-Schalter nach rechts auf „L“ um. Dann sitzt er bombenfest. Rausfallen kann er nicht mehr.
Mit einer Leitzahl von 28 ist der SB-700 nicht der Lichtstärkste unter den Systemblitzen. Einen Wohnraum oder ein Studio kann er aber problemlos ausleuchten – direkt oder indirekt. Vielleicht reicht die Leitzahl für die Ausleuchtung einer Industriehalle nicht aus. Für den Normalanwender ist die Lichtleistung in den allermeisten Fällen absolut ausreichend.
Durch das indirekte Blitzen ergibt sich eine unendliche Anzahl kreativer Bildgestaltung. Der Schwenkkopf des Blitzes lässt sich in alle Richtungen horizontal und vertikal drehen und um 7° für Makroaufnahmen nach unten stellen. Das Spiel mit Licht und Schatten, je nachdem, ob man den Blitzkopf zur Decke richtet oder im Winkel zur Wand, ob man den Diffusor aufsetzt oder die Weitwinkel-Streuscheibe mit der Reflektorkarte benutzt, ist schier unendlich. Jene, die behaupten, das Avaible Light einem externen Blitz vorzuziehen – ich gehörte auch dazu -, haben keine Ahnung. Denn gerade in schlecht belichteten Räumen, spärlich mit gelbstichigem Kunstlicht beleuchtet, kann man mit einem externen Blitz interessante Lichteffekte erzeugen.
Der SB-700 ist masterfähig und unterstützt das Creative Lighting System von Nikon. Ob die Fremdhersteller so ohne Weiteres alle Funktionen des Creative Lighting System umsetzen können, kann ich nicht sagen. Mit dem hauseigenen Gerät liegt man da auf der sicheren Seite.
Zur Bedienung: In den meisten Fällen kann der SB-700 im automatischen TTL-Modus betrieben werden. TTL (Through The Lense) bedeutet, dass das Blitzgerät die Belichtungsinformationen des Motivs direkt durch das aufgesteckte Objektiv misst. Die Situation im Prinzip so auswertet, wie der Fotograf sie sieht. Auf der rechten Seite ist ein Schiebeschalter für drei Belichtungsmodi angebracht: standard, mittelbetont und gleichmäßig. Mit dem Schiebeschalter auf der linken Seite schaltet man den Blitz in den manuellen Modus, wo man mit dem in der Mitte angebrachten Drehrad die Belichtungsleistung zwischen 1/1 bis 1/128 einstellen kann.
Der SB-700 ist ein tolles Gerät, das kaum Wünsche offen lässt. Leider kann er im Mastermodus kein Stroboskopblitzen. Das war mir auch schon vor dem Kauf klar. Ich nahm dies jedoch in Kauf, weil andere Vorteile für mich klar überwogen. Stroboskop geht jedoch wohl als Slave. Ausprobiert habe ich es noch nicht. Ein weiterer Kritikpunkt wäre, dass der SB-700 keine wirkliche Akkuanzeige hat. Nur wenn die Akkus aufgebraucht sind, wird ein Batteriesymbol angezeigt. Das Blitzgerät reagiert dann nicht mehr. Vielleicht ist es technisch schwierig, bei der Fülle von verschiedenen Batterie- und Akkuherstellern eine wirklich funktionierende Akkuverbrauchsanzeige zu realisieren. Ich weiß es nicht. Als letztes wäre noch zu Bemerken, dass das Verstellen des Blitzkopfes etwas umständlich ist. Dazu muss auf der rechten Blitzseite ein Entriegelungsknopf betätigt werden. Nun halte ich mein Body schon mit der rechten Hand und muss zum Entriegeln mit der linken über meine rechte Hand greifen, um den Knopf zu betätigen, ihn halten und den Blitzreflektor verstellen. Ich finde diese Lösung nicht besonders ergonomisch. Auf der linken Seite wäre der Entriegelungsknopf wohl besser angebracht. Wahrscheinlich haben die Nikon-Ingenieure mehr an den Einsatz der Kamera im Studio am Stativ gedacht. In dem Fall wäre die rechte Hand frei. Aber es ist eine Sache der Gewöhnung.
Bis auf ein paar wenige Kritikpunkte, ist der SB-700 ein tolles, schickes Gerät in der mittleren Preisklasse. Ich würde jedem, der eine Nikon-DSLR besitzt und die Anschaffung eines externen Blitzes überlegt, zur Anschaffung eines SB-700 raten.
Nikon SB-700 Blitzgerät für Nikon SLR-Digitalkameras
Price: EUR 289,00
(127 customer reviews)
6 used & new available from EUR 289,00