FotoTaler.de » kroatien Das Foto- und Reiseblog Thu, 21 Jun 2018 08:14:09 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.3.17 Kroatien damals und heute /2018/03/20/kroatien-damals-und-heute/ /2018/03/20/kroatien-damals-und-heute/#comments Tue, 20 Mar 2018 20:56:11 +0000 /?p=2809 Kroatien ist eines der Lieblingsurlaubsziele der Deutschen. Bereits als Kroatien noch Teil von Jugoslawien war und zu den Ostblockstaaten gehörte, öffnete das Land seine Grenzen für die westlichen Touristen. Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs erlebte Kroatien einen Touristenboom. Er hält bis heute ungebrochen an und wurde lediglich durch den Jogoslawienkrieg in den 1990er Jahren unterbrochen.

Wir gehörten wohl zu der ersten Touristenwelle, die nach dem Zusammenbruch der Ostblockstaaten Kroatien für sich entdeckte. Die Serpentinstraßen füllten überwiegend heimische rauchende Yugos und Ladas, durchmischt von westlichen Marken der Touristen. Temperatur im Inneren des Autos bis zu 60 °C! Damals hatten nur Luxusmarken eine Klimaanlage. Entlang der Straße dominierte die Landschaft eine steinige Felswand zur einen und das unendlich weite azurblaue Meer zur anderen Seite. Ich sah das Mittelmeer zum ersten Mal. Das war das Jahr 1990. Nichts deutete auf einen bevorstehenden Bürgerkrieg hin.

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Adriaküste aus dem Jahr 1990

Mit ihrer italienischen Vergangenheit bietet die Städtearchitektur der adriatischen Küste ein ganz besonderes Flair. Während Istrien noch relativ flach und hügelig ist, wird die Landschaft weiter südlich immer felsiger, bergiger, dramatischer. Auch wenn die Deutschen mit Abstand die größte Touristengruppe darstellen, konnte Kroatien dieses Negativimage wie Mallorca und Bulgarien glücklicherweise nicht erringen. Vielmehr steht das Land für Entspannung, insbesondere für Paare und Familien. Disko-Lärm und Getöse sind fernab von größeren Orten eher selten. Liebhaber der Freikörperkultur, die in Kroatien eine lange Tradition hat, finden entlang der Küste viele geschlossene Ressorts.

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Schild für einen FKK-Bereich

Chiesa san Martino in Buje

Chiesa san Martino in Buje

Bei unserer ersten Kroatienreise übernachteten wir im Zelt am Campingplatz. Sanitärstandards waren im Stil des Spätkommunismus der 1980er, aber es war ok. Seitdem hat sich natürlich Vieles verändert. Der Standard der Campingplätze wurde an das westliche Niveau angepasst und moderne Urlaubsressorts sprießen aus dem Boden. Kein Wunder, denn der Tourismus ist ein nicht unbedeutender Teil der kroatischen Wirtschaft. Wer Abgeschiedenheit mag, kann sich ein schönes und meist günstiges Ferienhaus mieten. Meine persönliche Empfehlung ist jedoch ein Mobilheim in Kroatien .

Mobilheim

So schick kann ein Mobilheim sein

Während ein Ferienhaus meist vom Eigentümer selbst in Nicht-Touristen-Saison bewohnt wird und man entsprechende Spuren sieht, ist ein Mobilheim eigens für Daueraufenthalt von Touristen konzipiert. Solche Mobilheime stehen in der Regel auf größeren Campingplätzen. Sie sehen wie rustikale Holzblöckhüten in Fertigbauweise aus und bestehen nicht selten aus mehreren Schlafräumen. Sind selbstverständlich möbliert, haben eine Küchenzeile und Sanitäreinrichtungen. Mobilheime heißen sie übrigens deswegen, weil sie vom Werk aus zusammengebaut ankommen. Auch nachträglich können sie auf dem Campingplatz bewegt werden.

Ressort

Solaris Beach Resort in der nähe der historischen Stadt Šibenik

Als Mitglied der EU genießen Sie unbegrenzte Grenzüberquerung, auch wenn Kroatien den Schengen Acquis nur teilweise anwendet . Sie brauchen keinen Reisepass, sondern einen ganz gewöhnlichen Ausweis. Achten Sie jedoch darauf, dass der Ausweis gültig ist. Eine Ausweispflicht gehört auch für Kleinkinder. Mir ist ein Fall aus meinem persönlichen Kreis bekannt, wo eine Familie an der Grenze schlichtweg nicht durchgelassen wurde, weil die Kleinen keinen Kinderreisepass hatten.

Eine der zahlreichen ehemals italienischen Kleinstädte an der Adriaküste

Preise bewegen sich in kroatischen Touristenregionen im Vergleich zu anderen osteuropäischen Ländern im oberen Segment. Das heißt, sie sind höher als beispielsweise in Bulgarien , entsprechen ungefähr denen in Tschechien , sind aber niedriger als in Deutschland. Eine Pizza kriegen Sie ab 4 Euro, ein Bier (0,5 l) ab 2 Euro. Das gilt jedoch nicht für Produkte in Lebensmittelläden. Die Preise dort entsprechen ungefähr denen in Deutschland oder liegen gar leicht darüber. Vorsicht ist bei Alkohol geboten! Ähnlich wie in Deutschland gilt in Kroatien eine Promillegrenze von 0,5. Für Fahrer bis 21 Jahre gelten jedoch 0,0 Promille.

Malerischer Sonnenuntergang über der Adria in Umag

Malerischer Sonnenuntergang über der Adria in Umag

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Fotoblog: Slowenien – Istrien – Triest /2014/07/15/fotoblog-slowenien-istrien-triest/ /2014/07/15/fotoblog-slowenien-istrien-triest/#comments Tue, 15 Jul 2014 19:13:36 +0000 /?p=871 Urlaub mit dem Auto war mir schon immer am liebsten. Ob damals mit den Eltern auf dem Rücksitz oder jetzt mit eigener Familie – eine Fahrt ins ferne Ungewisse hatte etwas Aufregendes, Abenteuerliches an sich, bot einem einen Hauch von Freiheit. Fast wie in Autowerbung. Der Urlaub wurde durch die Fahrt selbst erst zum Erlebnis.

Das erste Mal war ich im Sommer 1990 an der jugoslawischen Adriaküste. Damals noch, als Jugoslawien eigenständiger Staat war, ein Jahr vor dem Zusammenbruch und Bürgerkrieg lag ausgelassene, friedvolle Stimmung in der Luft. Freundliche Einheimische und dickbäuchige, sonnenbrandgekennzeichnete Touristen beherrschten das Straßenbild. Einzig akribische Grenzkontrollen und Soldaten mit Kalaschnikows über der Schulter erinnerten an den Eisernen Vorhang, den wir selbst damals vor zwei Jahren hinter uns geschlossen haben .

Nach grauen Bildern des sozialistischen Alltags im fernen Osten, die noch recht frisch und präsent in meinem Kopf waren, kam mir die mit Sandsteinfelsen und Klippen gesäumte Küste, das türkisblaue Mittelmeer, das ich zum ersten Mal sah, wie Paradies vor. Lediglich die enge Küstenstrasse mit einer Felswand auf der einen und einem tiefen, so gut wie ungesicherten Abgrund auf der anderen Seite sorgte für Herzflattern bei ständigen Überholmanövern der langen Autokolonnen hinter schleichenden LKWs.

Mehr als zwanzig Jahre später stattete ich Kroatien einen zweiten Besuch ab. Wenn das nördlich angrenzende Slowenien einem wie ein moderner westlicher Staat vorkommt, so merkt man Kroatien gleich nach einigen Kilometern die Spuren von mehr als 45 Jahren Sozialismus an: Straßen in reparaturbedürftigem Zustand, teilweise unbefestigt, abgebröckelte Häuserfassaden. Der Gesamteindruck gab ein etwas verwahrlostes Gesamterscheinungsbild ab. Dies änderte sich, je näher man der Küste kam. In die stark von Touristen besuchten Gegenden wurde wohl mehr Geld reingepumpt, es wird mehr neu gemacht, saniert und restauriert. Kleine, sehenswerte Perlen sind die Kleinstädte und Dörfer an und unweit der Küste, denen man noch gut die 400 Jahre venezianische Herrschaft ansieht. Venezianisch-italienischer Flair gepaart mit hier und da noch sichtbaren sozialistischen Architekturelementen.

Als letzte Station auf unserer Reise war Triest. Quirlig, heiß, geschichtsträchtig. Leider waren wir etwas unvorbereitet. Recht leicht zu entdecken ist jedoch die Piazza dell’Unità d’Italia , von wo wir die Stadtbesichtigung starteten. Von dort aus begaben wir uns bergauf durch die Altstadt in Richtung des Castello di San Giusto , vorbei am Teatro Romano di Trieste , der Ruine des römischen Theaters am Stadthügel und antiken Zentrum von Triest. Im Inneren des Castello di San Giusto ist ein Museum untergebracht, das die Geschichte der Burg und die Zeit vor deren Entstehung erzählt. Sehenswert ist die neuzeitliche Waffensammlung des Castello.

Fotostrecke:

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